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Bereits in unserem ersten Hands-on zum BlackBerry Classic stellten wir uns die Frage, ob das Gerät das ist, worauf ehemalige und bestehende BlackBerry-Nutzer gewartet haben. Das Classic versucht schließlich die Moderne eines schnellen und vielseitigen Betriebssystems mit den herausragenden Eigenschaften vergangener Tage wie dem BlackBerry Toolbelt zu verknüpfen. Die Story von BlackBerry 10 unter Thorsten Heins sah zunächst ganz anders aus. Als das Z10 im Januar 2012 startete, war offensichtlich, dass die neue Generation mobiler Betriebssysteme auch bei BlackBerry auf vollständige Touchgeräte abzielte. Erst mehrere Monate später zog man mit dem Q10 auch ein Gerät mit Hardware-Tastatur nach. Die Tragweite dieser Entscheidung kann man in etwa damit vergleichen, wenn populäre Automobilhersteller in Deutschland für Monate nur die Limousinen ihrer Mittelklasse-Modelle am Markt hätten, obwohl  in den vorigen Generationen ein sehr hoher Absatz mit Kombi-Modellen erreicht werden konnte. BlackBerry versuchte sich also am offenen Kampf mit iOS und Android und musste in diesem Zusammenhang federn lassen. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass der aktuelle CEO John Chen sinngemäß den Auftrag im Unternehmen erteilte, ein Smartphone zu fertigen, nach dem sich die Kunden sehnen. Und nun halten wir also eben jenes BlackBerry in der Hand, das ganz „klassisch“ auf bekannte Werte zurückgreift.

BlackBerry Classic: Hardware

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Das BlackBerry Classic ist von der Formgebung am ehesten mit einem Q5 zu vergleichen. Im Gegensatz zum eher theoretischen Vorgänger Bold 9900 oder dem Q10 sind die Ecken des Geräts relativ stark abgerundet. Aktuell in der Farbe schwarz erhältlich umrahmt das Gehäuse ein schickes Metallband, welches nur an der Unterseite durch Kunststoffteile unterbrochen ist, da dort die Mobilfunkantenne platziert ist.

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Die restliche Anordnung der Tasten und Schnittstellen entspricht in etwa denen des BlackBerry Q10. So findet sich der Standby-Button mittig an der Stirnseite des Geräts. Die rechte Seite ist von den drei Media-Buttons geprägt. An der Unterseite ist der Slimport-Anschluss platziert, der sowohl zum Laden des Classic mit Micro-USB Ladegeräten als auch für die Videowiedergabe über verschiedene Adapter geeignet ist. Umgeben wird der Anschluss von zwei schmalen Lautsprecherblenden, von denen die rechte den tatsächlichen Lautsprecher beherbergt. Hinter der linken Öffnung sitzt jedoch kein zweiter Lautsprecher wie beim Passport, sondern nur das Mikrofon. Damit bietet das Classic leider nur Mono-Sound.

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Es gibt keine Möglichkeit das Gerät zu öffnen, um beispielsweise den Akku zu wechseln oder die SIM bzw. Medienkarte einzulegen. Erstmals verwendet BlackBerry hier Karten-Trays, die an der linken Seite des Classic zu finden sind. Solche Einschübe sind bei Produkten von Apple bereits seit Jahren im Einsatz, auch bei BlackBerry sind die einzelnen Einschübe aus dem gleichen Material wie der restliche Gehäuserahmen gefertigt. Wie das Passport authentifiziert sich das Classic nur über eine Nano-Sim beim Mobilfunkprovider, dank dem vorinstallierten BlackBerry OS 10.3.1 lassen sich micro-SD-Karten mit bis zu 128GB verwenden. Um unschöne Aufkleber oder Beschriftungen am Gerät zu vermeiden, hat BlackBerry alle relevanten Identifikationsinformationen zum Smartphone im microSD Kartenfach untergebracht. Dort kann eine Lasche über den SIM-Trayöffner herausgezogen werden. Die darüberhinaus notwendige CE-Kennzeichnung findet sich im unteren linken Bereich des Classic.

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Nano-SIM- und microSD-Kartentray

Die Vorderseite des BlackBerry Classic ist eine Mischung aus Bold 9900 und Q10. Unterhalb der Ohrmuschel und der 2,0 MP Frontkamera erbt das Classic vom Q10 den quadratischen Bildschirm und die damit verbundene Auflösung von 720px*720px. Die Bildschirmdiagonale steigt allerdings von 3,1″ auf 3,5″, erreicht damit jedoch nur 294 ppi. Unterhalb des Displays finden wir dann das von vielen älteren BlackBerrys bekannte Toolbelt wieder. Mit ihm ist es möglich, durch die Telefontasten Anrufe über feste Tasten anzunehmen oder abzulehnen. Natürlich hat damit auch die BlackBerry-Taste und die Zurücktaste den Einzug in das BlackBerry Classic gefunden. Zusammen mit dem Trackpad soll es also das bekannte BlackBerry-Gefühl zurückbringen. Im unteren Drittel ist die BlackBerry-Tastatur platziert, die auf bewährtes Design und Funktionen setzt. Sie ist im Vergleich zum BlackBerry Passport nicht touchsensitiv und besitzt ebenfalls wie das Q10 ganze vier Reihen und ist damit mit Shift- und Alt-Tasten ausgestattet. Die Tasten sind gegenüber dem 9900 und dem Q10 ein wenig glänzender lackiert.

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Ausgehend vom größeren Display am Classic gegenüber dem Q10 sind auch die Gehäuseabmessungen am Classic weiter gewachsen. Mit knapp 72mm Breite liegt es in etwa auf dem Niveau eines Z30 und ist mit 131mm in etwa so hoch wie das Passport. Mit 177g ist es sogar schwerer als das Z30. Durch eine optimale Balance im Gerät ist das recht hohe Gewicht jedoch beim Schreiben von Texten nie unangenehm. Bei der Tiefe des Gehäuses konnte BlackBerry keine größeren Fortschritte erzielen, mit 10,2mm kommt es relativ dick daher.
Blicken wir auf die Rückseites des BlackBerry Classic, ist diese in einer ähnlichen Struktur gehalten, wie wir sie vom Z10 kennen. Das heißt es handelt sich um eine beschichtete und damit griffige Rückseite aus Kunststoff, die jedoch nicht abnehmbar ist. Wer das Z10 kennt, wird feststellen, dass die Beschichtung etwas glatter als die des Z10 wirkt. Im oberen Bereich ist wie gewohnt die 8MP Kamera mit Autofocus außen platziert, neben ihr sitzt der LED-Flash. Die Kamera verwendet nicht den 13MP-Sensor aus dem BlackBerry Passport, was, wie wir im Review zum Passport gesehen haben, nicht unbedingt von Nachteil sein muss.

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Im Inneren des BlackBerry Classic arbeitet ebenfalls recht klassische Hardware. Sie ist in größten Teilen mit denen des Q10 vergleichbar, angepasst mit einem großen Akku von 2515 mAh, was einem Plus von knapp 20% entspricht. Hatte das Passport uns noch mit sehr aktueller Hardware überzeugen können, so ist das Classic nur mit einem Dualcore 1,5 Ghz Snapdragon Prozessor ausgestattet, dem die bekannten 2GB Arbeitsspeicher zur Verfügung gestellt werden. Die vielfältigen Optionen für Drahtlosverbindungen haben sich beim LTE erweitert, das Classic baut sie nun mit bis zu 150Mbit auf. Leider bietet das Gerät im Gegensatz zum Passport kein Wlan AC.

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Spezifikation diverser BlackBerry-Geräte im Vergleich

Dem angepriesenen Vorgänger Bold 9900 ist das Classic natürlich in allen Belangen weit überlegen. Das kann jedoch wahrlich nicht der Anspruch für ein Smartphone in 2015 sein. Dennoch stellt das Classic solide Hardware zur Verfügung, die durch eine gute Verarbeitung unterstrichen wird. Reicht das, um in der Praxis überzeugen zu können?

 

Das BlackBerry Classic in der Praxis

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Beim ersten in die Hand nehmen stellt sich mit dem Classic ein sehr gewohntes Gefühl ein. Alles ist an seinem Platz, das Trackpad liegt einem zu Händen und auch die Tastatur hat ein wohl bekanntes Layout. Der erste Start von BlackBerry 10 bringt dann dieses Gefühl den Daumen bevorzugt auf dem Trackpad zu haben ein wenig durcheinander. Dies gilt auch für Nutzer, die bereits ein BlackBerry 10 Gerät ihr Eigen nennen konnten. So will man eher mit einem Fingerwisch durch die Menüs navigieren, als das Trackpad und die dedizierten Hardware-Tasten für Zurück und das Kontext-Menü zu nutzen. Nach kurzer Zeit stellt sich jedoch das Gefühl ein, dass man mit dem Trackpad doch für richtige Geschwindigkeit beim Arbeiten sorgen kann. Dafür ist der HUB das beste Beispiel, denn dort erreicht man mit dem Trackpad eine hohe Geschwindigkeit beim Scrollen und präzisen Auswählen von Einträgen, sodass man sehr zügig in Zusammenhang mit der BlackBerry-Taste z.B. auf einzelne E-Mails reagieren kann. Auch die Zurücktaste spielt hier ihr Potential aus, schließlich wissen BlackBerry-Nutzer seit einer Vielzahl von Gerätegenerationen, dass im Grunde es nichts besseres als Hardware-Tasten gibt. Gerade Umsteiger, die von einem älteren BlackBerry Gerät nun auf das BlackBerry Classic setzen, wird das Trackpad sicherlich sehr erfreuen.

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App-Übersicht


Diese Erfahrung wird ein wenig von der Benutzung in der App-Übersicht getrübt. Hier wird man das Gefühl nicht los, dass das doch eher auf Gesten basierte und touchfreundliche Betriebssystem BlackBerry 10 nicht wirklich ein Trackpad gebraucht hätte. Einen wirklichen Nachteil stellt das natürlich nicht dar, schließlich kann man auch am Classic das gesamte System mit dem Touchscreen ähnlich dem Q10 bedienen. So gesehen wirkt das Trackpad dann doch eher als add-on für bestimmte „Apps“, wie dem HUB. Ähnlich sieht es im Browser aus. Das Classic bringt mit dem Trackpad auch noch einen Mauszeiger im Browser. Zwar ermöglicht dieser die präzise Navigation auf einzelne Links, aber die doch eher vergangene Eingabemethode fühlt sich einfach ein Stück weit veraltet an.
Am ehesten kann man dem Classic also vorwerfen, dass die Nutzerschnittstelle nicht durchgängig ist. Man erwischt sich immer wieder dabei, den Daumen vom Trackpad zu nehmen und über das Display zu navigieren, auch nach einer längeren Zeit der Benutzung. BlackBerry OS7 funktionierte mit dieser Eingabemethodik besser, auch weil es von Beginn an darauf zugeschnitten war. Besonders stört uns hier, dass man mit dem Trackpad zwar die App-Seiten durchscrollen kann und auch in den Hub gelangt, jedoch kommt man mit dem Trackpad nicht mehr hinaus. Dies wird mit Sicherheit durch ein Software-Update behoben, festigt jedoch den Eindruck, dass BlackBerry 10 nicht auf eine Bedienung mit dem Trackpad ausgelegt war.
Insofern vereint das Classic tatsächlich die alte Welt eines BlackBerry Bold 9900 mit der des BlackBerry OS10. Nur ist das tatsächlich das, was der Anwender will?

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Mit dem Passport hat BlackBerry gezeigt, was in Sachen Tastatur alles möglich ist. Das Classic folgt der namensgebenden klassischen Linie und verbaut eine Tastatur, die dem Bold 9900 und besonders dem Q10 sehr ähnlich ist. Im Unterschied zu beiden Geräten merkt man den etwas veränderten Druckpunkt gegenüber dem Q10. Auch die Beschichtung ist etwas weniger griffig und macht durch die glänzendere Lackierung den Eindruck, als ob das Classic bereits beim Auspacken ein paar Monate in Benutzung war. Bis hierhin merkte man nichts davon, dass das Classic nach dem Z3 das erste hochwertige Gerät aus der Produktionslinie von Foxconn ist. Nutzer von Bold oder Q10 finden sich mit der Tastatur sofort zurecht, Umsteiger vom Passport müssen sich doch wieder ein wenig an das Tastaturlayout gewöhnen. Schnell sucht man auch hier nach Gesten wie dem Löschen von Textbestandteilen mit der Tastatur und merkt, dass das Classic eben nicht als absolutes High-End Gerät einzuordnen ist.
Dies lässt sich zudem an zweierlei Dingen festmachen: Der Preis des Classic betrug beim Launch noch 429€ und ist mittlerweile bei fast allen größeren Händlern um 50€  auf 379€ gesunken. Damit liegt es fast 150€ unterhalb des Passport. Zum anderen kann besonders die CPU wie bereits eingangs erwähnt nicht ansatzweise mit der des Passport mithalten. Damit ergeben sich ganz besonders bei der Benutzung von Android-Apps unschöne Wartezeiten, die man vom Passport nicht mehr kannte.

Der Formfaktor des Classic ist damit das wirkliche Zünglein an der Waage, denn der jüngste Spross von BlackBerry zielt nicht nur auf Nutzer ab die bisher noch ein OS7 Gerät ihr Eigen nennen. Vielmehr sollen auch all jene potentielle Anwender erreicht werden, denen ein Passport einfach zu unhandlich ist. Nicht nur dass das Classic sehr gut in der Hand liegt, man kann auch trotz des recht hohen Gewichts angenehm telefonieren. Zwar hätte es durchaus ein wenig dünner werden können, insgesamt hat uns der Formfaktor dennoch begeistert.

BlackBerry 10.3.1 und das BlackBerry Classic

BlackBerry 10.3.1. ist das neueste umfangreiche Update von BlackBerry 10 und natürlich am Classic vorinstalliert. BlackBerry 10 wurde an vielen Stellen überarbeitet. Wie sich das Betriebssystem gerade im Zusammenspiel mit dem Classic verhält, haben wir in folgenden Video zur Software am BlackBerry Classic zusammengestellt.

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10.3.1 am Classic

In vielen einzelnen Bereichen wurde 10.3.1. speziell auf die Benutzung mit dem Toolbelt zugeschnitten. Das Trackpad macht es erforderlich, dass einzelne Elemente im Betriebssystem selektierbar erscheinen. BlackBerry löst dies in fast allen Menüs über eine blaue Hintergrundfüllung des ausgewählten Elements. Bei der Auswahl von einzelnen Apps in der App-Übersicht besteht zusätzlich die Möglichkeit, direkt die Kamera oder den Hub zu starten oder gezielt über einzelne App-Seiten zu navigieren. Ein wenig rudimentär erscheint diese zusätzliche Auswahlmöglichkeit schon. Einzelne Seiten lassen sich sehr einfach mit dem Trackpad durchscrollen, die Kamera könnte über einen Shortcut starten. So wird die Navigation durch die Apps immer wieder erschwert, da man in den unteren selektierbaren Bereich rutscht. Häufig ertappt man sich auch hier, Apps per Touch zu starten.

Wirklich toll funktioniert das Trackpad im Hub. Dort lässt hervorragend durch die einzelnen Elemente navigieren. Das Auswählen mehrerer Elemente funktioniert in Verbindung mit dem Shift-Shortcut ebenso einfach. Der Hub ist damit eine der wenigen Anwendungen, in denen man wirklich den Vorteil des Trackpad spüren kann.

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Mit Hilfe der Shift-Taste lassen sich mit dem Trackpad im Hub leicht mehrere Elemente markieren

 

Im Toolbelt sind noch zwei weitere wesentlich Tasten vorhanden, die allen frühren BlackBerry-Nutzern bekannt sein sollten, die BlackBerry und die Zurück-Taste. Eine Art BlackBerry-Taste war beim Erscheinen von BlackBerry 10 nie angedacht, insofern kann man in Waterloo ziemlich stolz sein auf das, was man mit ihrer Implementierung geschaffen hat. In fast allen Anwendungen sorgt ein Druck auf der BlackBerry-Taste dafür, dass das Kontext-Menü geöffnet wird. Dieses würdet ihr ansonsten über die drei Punkte in der Menü-Leiste öffnen. Drückt ihr nun erneut auf die Taste wird die gewählte Aktion auf dem Kontextmenü ausgeführt. Bleibt ihr dagegen von Anfang an lange auf der BlackBerry-Taste, öffnet sich das Einstellungsmenü, welches ihr ansonsten über einen Down-Swipe erreichen würdet. Gerade weil es in BlackBerry 10 eben jene unterschiedliche Möglichkeiten zum Öffnen eines Menüs gibt, erscheint diese Handhabung durchaus sinnvoll und intuitiv.

Den womöglich größten Geschwindigkeitsgewinn könnt ihr jedoch mit der Zurück-Taste erreichen. Mit dieser Taste könnt ihr nicht nur einzelne Anwendungen aus den Active-Frames heraus schließen, sie bietet euch auch die Möglichkeit genau das zu tun was man von ihr erwarten würde, sie führt euch in das vorige Menü. Damit kommt sie einem Wisch von links nach rechts gleich, der das aktuelle Fenster verschwinden lässt.

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Active-Frames lassen sich markieren und mit der Zurück-Taste schließen

 

Zu guter Letzt bietet das Classic die Möglichkeit über die Telefon-Tasten die Telefoniefunktionen von BlackBerry 10 zu nutzen. Mit der linken Hörertaste startet sich aus fast jeder Anwendung heraus direkt die Telefon-App. Mit ihr könnt ihr natürlich auch Anrufe annehmen, diese Funktion wird auch in BBM-Voice-Chats wahrgenommen. Den Gegensatz dazu bildet die rechte Hörertaste, mit der ihr Anrufe ablehnen oder auflegen könnt. Sie dient ebenso dazu, euch in jeder App auf den Startbildschirm zurückzubringen.

Zusätzlich gibt es natürlich noch eine ganze Menge an weiteren Verbesserung die mit 10.3.1 nicht nur auf die Classic-Nutzer zukommen. Denn schon bald ist dieses Update auch für alle anderen BlackBerry 10 Geräte verfügbar. Daher haben wir die wichtigsten Änderungen in einem gesonderten Video bzw. Post für euch zusammengestellt.

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BlackBerry 10.3.1.: Die wichtigsten Neuerungen im Überblick

 

Geschwindigkeit

Im BlackBerry Classic sitzt nicht die neueste Hardware, das Gerät muss mit einem Dualcore Snapdragon 8960 von Qualcomm auskommen, der mit 1,5 GHz getaktet ist. Diese Plattform hat bereits ein paar Jahre auf dem Buckel und kann damit auch nicht auf aktuelle stromsparende Chips und schnelle interne Speicherverbindungen zurückgreifen. Trotzdem zeigt BlackBerry 10 erneut, wie effizient es mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umgehen kann. Das gesamte Betriebssystem lässt sich flüssig bedienen und zeigt keine Ruckler. Einzig beim Starten von Anwendungen, dem Browser oder dem Benutzen von Android-Apps fällt insbesondere zum Passport ein Geschwindigkeitsnachteil auf. Da viele Android-Apps größtenteils sehr ressourcenhungrig sind und durch die Android-Virtualisierung im BlackBerry OS weitere Performance verloren geht, wirkt sich die schwächere CPU-Leistung hier noch einig wenig stärker aus. Bei Benchmarks konnte wir dem Classic dennoch einen kleinen Geschwindigkeitsvorsprung gegenüber dem Q10 mit gleichem OS attestieren.

Display

Mittlerweile existieren vier verschiedene Auflösungen für BlackBerry 10. Damit war absehbar, dass BlackBerry sich beim Classic für 720px * 720px entscheiden wird, da die Passport Auflösung aktuell technisch zu hoch für ein Display von 3,5″ gewesen wäre. Somit stellt das Display ganze 294 Pixel per inch dar, dass zwar sichtbar nicht an die 426ppi des Passport heran kommt, dennoch ausreichend ist. Dies tut es anders als das Q10 (OLED) wieder als LCD mit einem IPS Panel. Die Farbtemperatur ist damit sehr angenehm und auch die Helligkeit und Ablesbarkeit bei direktem Sonnenlicht (für einige ein Problem am Q10) ist sehr gut. Diese guten Merkmale wurden vom Passport übernommen.

Kamera

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BlackBerry verbaut am Classic als Hauptkamera erneut eine 8 Megapixel-Kamera, die von einem LED-Flash unterstützt werden kann. Der Fokus der Kamera funktioniert zuverlässiger als am Passport, die Qualität der Bilder steht denen des Q10 oder Z30 in nichts nach. In schwächeren Lichtverhältnissen muss natürlich auch diese Kamera zurückstecken und zeigt relativ starkes Rauschen bei hoher Aufnahme-Empfindlichkeit, dennoch sind die Ergebnisse brauchbar. Mit 10.3. ist natürlich auch der Panorama-Modus mit an Bord. Videos kann das Classic in 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde und in 720p bei 60 FPS aufnehmen.

Beispielbilder

Beispielvideos

Akkulaufzeit

Mit 2515mAh ist der Akku des Classic ein wenig größer als der des Q10 mit 2100mAh, jedoch fast doppelt so groß wie der des Bold 9900 (1230mAh). Durch die quasi nicht stärkeren Systemressourcen gegenüber dem Q10 lässt sich die These aufstellen, dass das Classic in der Praxis noch ein wenig länger laufen sollte. Zwar kann es nicht mit einem stromsparenden OLED glänzen, dennoch erreicht es eine leicht längere Laufzeit als das Q10. Das bedeutet natürlich je nach Anwendungsszenario, dass man mit dem Classic bei gemischter Nutzung (insgesamt ca. 1 Stunde telefonieren, ca. 3 Stunden aktiv im Hub und leichtes Browsen) sehr leicht über einen Tag kommt. Die Akkulaufzeit kommt damit dem Z30 mit 2880mAh sehr nahe, das mit dem großen Bildschirm, der höheren Auflösung und der stärkeren Hardware kämpfen muss. Einziger Wermutstropfen bleibt an dieser Stelle, dass der Akku am Classic wie auch am Z30 und Passport nicht wechselbar ist.

Lautsprecher und Mikrofon

Wie wir bereits eingangs erwähnten, ist an der Unterseite des BlackBerry Classic nur ein Lautsprecher verbaut. Damit ermöglicht das Telefon genauso wie das Q10 nur Mono-Sound. Dennoch ist die Lautstärke und Klangqualität besonders für Klingeltöne angemessen und muss sich nicht hinter anderen BlackBerry 10 Geräten verstecken. Gleiches gilt für den Ohrhörer, der eine ähnliche Leistung wie das Q10 liefert.

Empfang

Auch beim Empfang leistet sich BlackBerry keine Schwäche und ist sowohl bei GSM-Verbindungen als auch über WLAN bezüglich der Verbindungsstärke auf der Höhe der Zeit. Hier kann das Classic auch beim Wifi-Empfang das Z30 übertrumpfen, welches in bestimmten Situation schon ein paar Meter früher die Wlan-Verbindung beendet. Etwas Schade finden wir jedoch, dass das Classic kein Wlan-Ac unterstützt, mit dem Passport kann man so 433Mbit/s Datenrate erreichen.

Preis und Verfügbarkeit

Das BlackBerry Classic ist aktuell nur in der Farbe Schwarz erhältlich, vermutlich wird es auch noch in Weiß erscheinen. Nach der Veröffentlichung Ende letzten Jahres war das Gerät für 429€ verfügbar. Dieser Preis ist nun auf knapp 379€ oder weniger bei größeren Händlern in Deutschland gesunken. Solltet ihr das Gerät mit einem Vertrag erwerben wollen, lassen euch Vodafone, O2 und mittlerweile auch die Telekom nicht im Stich. Haltet ihr dann das Paket mit dem Classic in euren Händen, werdet ihr neben dem Gerät und einem Ladegerät samt USB-Kabel ein Headset finden.

Fazit

Als Gerät in der alltäglichen Büronutzung oder als Nachfolger des Bold 9900 eignet sich das BlackBerry Classic hervorragend. Es liegt gut in der Hand und ist gegenüber dem Passport weitaus kompakter und bietet eine passable Akkulaufzeit. Die Geschwindigkeit ist ausreichend, fällt jedoch ganz besonders bei Android-Apps etwas ab, sodass gerade die nativ auf BlackBerry 10 eher unpopulären Medienapps als Androidvariante nicht optimal zu nutzen sind. Das liegt natürlich auch am Preis und der Positionierung des Classic, doch sind die Android Apps auf dem Passport eine echte Alternative zu verstehen muss man sie beim Classic eher als Notbehelf bezeichnen. Damit muss der Käufer für sich selbst abwägen, ob ihm eher Performance und damit auch einige Android-Apps mit einem recht großen Display wichtig sind oder er eher Wert auf ein handliches Design mit dem urtypischen BlackBerry Toolbelt und einem geringeren Preis legt. Insgesamt wird man sich dank der Verbesserung in BlackBerry 10.3.1 nicht wirklich falsch entscheiden können.