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  • Betriebssystem
  • Geschwindigkeit
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Deutlich länger als ein Jahr ist es her, dass BlackBerry ein High-End Smartphone vorgestellt hat. Nun hat das Warten endlich ein Ende, das BlackBerry Passport ist da. Doch wie schon zur Ankündigung beschrieben ist es nicht einfach nur eine Weiterentwicklung bestehender Smartphone-Formate. BlackBerry bringt mit dem Passport einen völlig neuen Formfaktor ins Spiel. Das Passport wirft bekannte Design-Paradigmen über den Haufen und will damit besonders den Power-User ansprechen, dem Gettings Things Done das Wichtigste ist. Nebenbei ist es das erste Smartphone, an dem sich CEO John Chen messen lassen muss, verantwortete er doch noch wesentliche Teile der Entwicklung des Passports. Im Geräteportfolio soll das Passport die erste wirkliche Wende bringen und viele Nutzer, die noch immer auf OS7 verharren oder zur Konkurrenz gewechselt sind, zum Kauf bewegen. Ob BlackBerry mit dem Passport dem Power-User gerecht wird und ob es das Smartphone tatsächlich die Wende für BlackBerry bringen kann möchten wir in unserem Review klären.

Das BlackBerry Passport im Detail

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Dass das Passport recht groß ausfallen wird, konnte man anhand verschiedener Fotos bereits begutachten. Nichts übertrifft jedoch das Gefühl, wenn man das Gerät dann tatsächlich in die Hand nimmt. Zum einen ist es vollkommen ungewohnt, ein Gerät voranging mit zwei Händen halten zu müssen. Zum anderen ist man dieses Smartphone-Format bisher einfach nicht gewohnt. Nach der ersten Überraschung über die tatsächliche Größe des Passports, erkennt man schnell, dass diese Größe sich an vielen Stellen bei der Bedienung als Vorteilhaft herausstellen kann. Der Ansatz, den Bildschirm im Verhältnis 1:1 möglichst groß zu gestalten und dazu noch Hardware-Tasten zu spendieren, um es so komfortabel mit zwei Händen zu bedienen scheint zunächst gelungen.

Passport_Rueckseite

Nimmt man das Gerät in die Hand, ist merkbar wie viel Wert die Ingenieure auf eine hervorragende Haptik gelegt haben. Auch wenn wir von BlackBerry bis auf wenige Ausnahmen stets eine hochwertige Verarbeitung gewohnt sind, kann das Passport alle bisherigen Smartphones von BlackBerry klar übertreffen. Die sehr griffige Soft-Touch Rückseite besitzt an den Seiten Abrundungen, um ein entspanntes Halten des Geräts auch mit zwei Händen zu gewährleisten. Umlaufend findet sich am Passport ein Edelstahlrahmen, der auch farblich mit den Tasten zur Lautstärkeregulierung harmoniert.

Passport-Hardware-Spezifikationen-Vergleich

Hardware-Spezifikationen von BlackBerry 10 Geräten im Vergleich

Bereits äußerlich hat das Passport dennoch einige Überraschungen zu bieten. Der größte Teil der Rückseite, welcher bis zur Kamera reicht, lässt sich nicht abnehmen, wodurch sich der integrierte 3450mAh Akku wie zum Beispiel beim Q5 nicht wechseln lässt. Oberhalb der Kamera findet sich dann eine Abdeckung, hinter der sich die Nano-SIM, sowie der Slot für die Mirco-SD Karte(bis zu 128GB) verbirgt. Hier folgt die nächste Überraschung, wenn man von einem bisherigen BlackBerry 10 Smartphone umsteigt, denn das Passport erfordert eine Nano-SIM wie sie bisher typischerweise nur von Apple iOS Geräten und einigen Android-Smartphones verwendet wird. Man kann nur vermuten, dass man iPhone-Nutzern so den Umstieg damit besonders einfach machen möchte. Ein Tear-Down wird hier noch zeigen, wie viel Platz neben dem riesigen Akku für die Aufnahme der SIM-Karte tatsächlich geblieben ist. Vermutlich nicht viel, sodass der Einsatz der Nano-Sim vor allen Dingen technische Hintergründe haben wird. Ansehnlich eingerahmt wird auch die zwischen Steckkarten und Akku sitzende Kamera, die nun mit 13 Megapixeln auflöst. Mit dabei ist ein optischer Bildstabilisator der euch dabei unterstützt, weniger verwackelte Bilder zu schießen, solltet ihr eine nicht ganz so ruhige Hand besitzen. Elektromechanische Motoren bewegen hierbei die Linse im Millisekunden-Bereich, um sie möglichst stabil zu halten. Die verwendete Optik mit einer Blende von F2.0 sollte ebenso die Aufnahme guter Bilder unterstützen. Gegenüber älteren BlackBerry 10 Smartphones neu hinzugekommen ist die Möglichkeit, Videos in 1080p auch mit 60 Bildern pro Sekunde aufzunehmen. Beim LED-Flash setzt BlackBerry im Vergleich zum BlackBerry Q10 auf eine etwas andere Farbtemperatur. Erschien der LED-Blitz beim Q10 eher bläulich, ist dieser beim Passport gelb-/grünlich, wodurch eine natürlichere Farbwiedergabe von Portraitfotos bei Dunkelheit unter Einsatz des LED-Blitzes erreicht werden kann.

Drehen wir das Gerät nun um und schauen auf die Vorderseite, setzt sich der hochwertige Eindruck fort. Das Display, welches auf der Vorderseite durch Gorilla Glas 3 von Corning geschützt wird, ist durchgängig bis an die Ränder glänzend ausgeführt, so wie wir dies auch schon bei vielen anderen BlackBerry Smartphones gesehen haben. Auffällig dabei ist, dass das Display an der linken und rechten Seite nah an den Rand geht, der zudem leicht abgerundet ist. Das erzeugt ein angenehmes Gefühl beim Swipen an den Rändern. Der Einsatz von Gorilla Glas macht sich besonders bei Kratzfestigkeit und der generellen Stabilität des Displays bemerkbar. Zwar lässt auch Gorilla Glas Kratzer zu, jedoch sind diese schwerer zu erzeugen und auch deutlich weniger sichtbar, als es bei Geräten ohne Gorilla Glas der Fall ist. An der oberen Seite ist der chromglänzende BlackBerry Schriftzug zu erkennen, welcher direkt unter dem Ohrhörer sitzt. In diesem findet sich versteckt neben dem Lautsprecher auch ein kleines Mikrofon. Dieses wird beim Telefonieren dazu genutzt zu analysieren, wie ihr das Gerät am Ohr haltet um dementsprechend die Lautstärke dynamisch zu regeln. Zudem wurde beim Passport neben der reinen Lautstärke darauf geachtet, eine möglichst hohe Verständlichkeit des Gesprächspartners zu erreichen. An der oberen Seiten findet sich recht weit am Rand die Frontkamera, welche mit 2 Megapixeln auflöst. Daneben sind auch die obligatorischen Annäherungs- und Helligkeitssensoren sowie die Benachrichtigungs-LED vorhanden. Der Standby-Button an der Stirn wurde aus ergonomischen Gründen auf der rechten Seite positioniert.

QWERTZ neu interpretiert


An der unteren Seite findet sich die neue kapazitive dreireihige Tastatur, die dem Passport zu seiner unverwechselbaren Optik verhilft. Die einzelnen Tasten fallen deutlich größer aus, als z.B. beim Q10, dennoch dienen sie nur noch dazu, Buchstaben einzugeben und sind nicht mehr mit Sonderzeichen o.ä. belegt, die durch die eine „ALT“ Taste aktiviert werden können. Die Eingabe solcher Zeichen oder Zahlen hat BlackBerry vollständig auf eine dynamische On-Screen Tastatur verschoben. Interessant ist auch die Positionierung und Größe der Leertaste, da sie durch den Entfall der 4. Reihe in die erste Buchstabenreihe rücken musste. Dabei verteilt sie sich auf nur zwei Buchstaben und ist damit kürzer als am Q10. Neben der Leertaste bleiben nur noch die Enter- und Löschentaste ohne Buchstabenbedeutung übrig.

An der Unterseite des Passport erwartet uns die nächste Überraschung. Nicht nur, dass die Kabelschnittstelle jetzt hier zu finden ist, es ist auch nur noch ein Port und kein HDMI-Anschluss vorhanden. BlackBerry verwendet jetzt einen Anschluss nach dem Slimport-Standard. Dieser besitzt mehr Kontakte als ein üblicher micro-USB Stecker, ist damit jedoch Steckerkompatibel. In der Konsequenz bedeutet das, dass ihr weiterhin euer Micro-USB-Zubehör wie z.B. Ladegeräte verwenden könnt. Nur für die Wiedergabe über HDMI ist jetzt ein Adapterkabel notwendig.

Für Slimport lässt sich jedoch auch kostengünstig ein VGA-Adapter erwerben. Da wir im geschäftlichen Bereich noch immer viele VGA-Kabel sehen, ist das für eine kurze Präsentation durchaus ein gangbarer Weg. An Unterseite finden wir auch eines der vier Mikrofone zum Telefonieren. Desweiteren befinden sich hier die beiden Stereo-Lautsprecher.

Passport-Slimport
In Bezug auf den Prozessor hat BlackBerry beim Passport diesmal alles richtig gemacht und es zielgruppengerecht ausgestattet. Auch wenn man bei einem höchst effizienten Betriebssystem nicht zwingend über ein paar Megahertz mehr oder weniger philosophieren muss, die Ausstattung mit einem 2,2GHz Quadcore Snapdragon 801 Prozessor ist allemal erwähnenswert. Man liegt damit beinahe gleichauf mit anderen High-End Smartphones wie z.B. dem Samsung Galaxy S5. Das System-on-a-Chip kommt mit einer großen Anzahl an Verbesserungen beim Datenbus daher, so funktioniert zum Beispiel der Zugriff auf den internen 32 GB großen Speicher deutlich schneller als das, was wir bisher von BlackBerry Geräten kennen. Dem Passport werden dazu 3GB DDR3 RAM zur Verfügung gestellt, der mit 800 Mhz taktet.

Das BlackBerry Passport in der Praxis

Handhabung


Das Passport ist groß. Es ist breit. Es zieht die Blicke auf sich. Das Passport will dabei eigentlich nur eins sein: Produktiv. Im Alltag gelingt dem Smartphone das ziemlich gut. Der große Bildschirm bietet viel Platz für verschiedene Anwendungen und gibt dem Nutzer ein neues Gefühl, wenn es darum geht Inhalte darzustellen, die besonders von einem möglichst breiten und dennoch quadratischem Bildschirm profitieren. Ganz besonders stark spürt man das im HUB bzw. dem allgemeinen Messaging sowie dem Browser. Nach einer gewissen Dauer stellt sich das Gefühl ein, dass das Betrachten von solchen Inhalten erstaunlich angenehm ist und ersetzt dadurch vielmals den Griff zu einem Tablet oder dem Notebook. Nimmt man kurze Zeit später ein Q10 oder auch ein Z30 zur Hand, fühlt man sich ein wenig eingeengt. Dieser Fakt überrascht, da die nominale Bildschirmdiagonale weiterhin kleiner als die des Z30 ist. Schlussendlich muss man also zu der Erkenntnis kommen, dass ein großer Bildschirm mit viel Platz in der Horizontalen wirklich gut ist. Nicht umsonst betont BlackBerry, dass man ein Buch am natürlichsten mit 66 Zeichen pro Zeile liest, das Passport kann 60 Zeichen pro Zeile anzeigen. Natürlich lassen sich mit dem Passport auch weiterhin Videos nicht wirklich optimal anschauen. Dennoch liefert das Gerät mehr Fläche zur Darstellung als ein Q10. Wer sich damit abgefunden hat, wird auch mit dem Passport keine Probleme haben.

Doch warum sehen Smarthpones heute eigentlich so aus, wie sie aussehen und warum kommen Hersteller auf die Idee, es noch länglicher statt breiter zu machen. Das liegt gewissermaßen an der Überlegung, das Smartphone möglichst gut in der Hand halten zu können. In einer Hand. Wie ihr euch schon denken könnt, klappt das mit dem Passport weniger gut. Hat man früher sein Q10 aus der Tasche gezogen um mal eben etwas nachzuschauen funktioniert das in diesem Fall nicht mehr so optimal. Das Passport lässt die Einhandbedienung durchaus zu, erschwert jedoch die Navigation durch einzelne Anwendungen. Das fällt besonders auf, wenn man das Gerät in der rechten Hand hält und dann den „Zurück“-Button auf der unteren linken Seite zu erreichen versucht. Um jedoch kurz zu peaken und zu überprüfen, welche Nachricht ihr erhalten habt, reicht es allemal.

Zu jedem Zeitpunkt haltet ihr das Gerät dabei sicher in der Hand. Die Gewichtsverteilung im Gerät ist sehr ausgewogen, sodass man auch mit einer Hand sehr sicher mit dem Passport unterwegs ist. Dabei hilft euch auch die Soft-Touch Rückseite mit den abgerundeten Seiten, die man in diesem Fall wohl nicht besser hätte designen können.
Bewegt ihr jetzt eure zweite Hand an das Passport, schaltet ihr direkt in den zweiten Gang. Man hat jetzt das Gefühl, absolut alles unter Kontrolle zu haben und möchte am liebsten sofort den gesamten Posteingang bearbeiten. Seid ihr das Q10 gewohnt startet mit einer  E-Mail werdet ihr feststellen, so schnell geht die Produkvitätsbeschleunigung dann doch nicht weiter. Die Tastatur hat nicht nur eine Reihe verloren, sie hat eine vollkommen andere Philosophie. Gab es vorher nur ein paar Wortvorschläge auf dem Display, haben es jetzt viele Elemente wie die Sonderzeichen auf die On-Screen-Tastatur geschafft. Umlaute gebt ihr weiterhin durch langes Drücken des jeweiligen Buchstaben und das Auswählen der veränderten Form des Vokals ebenfalls auf dem Display ein. Man kann daher bereits von einer hybriden Tastatur sprechen, da es am besten widerspiegelt, wie man mit dem Passport Inhalte verfasst. Das Fehlen der ALT-Taste macht sich sofort bemerkbar und lässt sich erst nach einer Weile austreiben. Hier hilft es BlackBerry untypisch die erste Woche beim Schreiben zunächst immer auf die Tastatur zu schauen, um sich an das andere Layout zu gewöhnen. Häufig merkt man auch, dass die Leertaste durchaus größer sein könnte, denn durch die allgemeine Breite des Passport und auch die der Tasten werden die Wege der Daumen länger und dennoch steht nur eine kleinere Leertaste als am Q10 zur Verfügung. Auch nach zwei Wochen können wir nicht abschließend beurteilen, ob die Tastatur das bessere Erlebnis gegenüber einem Q10 liefert. Vermutlich gewöhnt man sich an alles, ob man jedoch auch vollkommen problemlos „blind“ schreiben kann, muss sich noch herausstellen. Zu dieser Eigenart des Passport werden wir in den nächsten drei Wochen mit einem zusätzlichen Video online gehen, in dem wir die Frage klären, ob uns die Tastatur des Passport vollständig überzeugt hat.
Der Entfall der Tastenreihe ist jedoch nicht die einzige Besonderheit am Passport. Da sie kapazitiv ist und dadurch auf Berührungen reagieren kann, hat BlackBerry verschiedene Gesten bei der Texteingabe implementiert, die die Texteingabe trotz der dreireihigen Tastatur angenehm gestalten sollen.

Vergleich mit der Konkurrenz


Mit seinem ungewöhnlichem Format zieht das Passport viele Blicke auf sich. Es ist deutlich breiter als ein Q10, jedoch nur unwesentlich höher.Ein Z30 erreicht es von der Höhe her nicht. Dennoch erkennt man deutlich, wie viel mehr Platz man durch den quadratischen 4,5″ Bildschirm gewinnt, wenn man die verfügbare Fläche von BlackBerry 10 auf den jeweiligen Geräten vergleicht.

In einer Hosentasche findet auch das Passport dank seiner durchaus dünnen Bauform noch Platz. Beim Vergleich mit dem Q10 zeichnet es insgesamt weniger ab. Das was sich abzeichnet, ist natürlich eine weitaus größere Fläche, die auch nicht unentdeckt bleiben kann. Das Passport fühlt sich in der Sakko- oder Jackentasche am wohlsten. Zielgruppengerechte Aufbewahrung könnte man hier meinen.

BlackBerry-Passport-Groesse

Geschwindigkeit


Die Performance am Passport ist über jeden Zweifel erhaben. Sei es das Browsen auf vollen Desktop-Websites oder aufwändige 3D-Spiele, nichts bringt das Passport in Verlegenheit. Durch die großen Reserven des Qualcomm SoC lassen sich jetzt auch viele Andorid Apps die zuvor nicht wirklich komfortabel liefen (z.B. Spotify) wie eine echte native Anwendung bedienen. Der Antutu Benchmark (Android Anwendung) belegt, dass sich das Passport mit der Android Runtime nicht vor anderen Android-Smartphones bezüglich der Geschwindigkeit verstecken muss. So erreicht das Passport hier 35574 Punkte, wohingegen das Z30 mit 24219 Punkten (Android 4.2.2 Runtime) und das Q10 mit 17398 (Android 4.3 Runtime) deutlich abgeschlagen sind. Beachtet man hier, dass das Passport doppelt so viele Bildpunkte wie das Q10 rendert, erscheint das Ergebnis noch besser.

Die Leistung macht sich auch beim Multitasking bemerkbar. Großen Anteil daran hat jedoch auch das OS Update 10.3, bei dem viele Animationen deutlich schneller ausgeführt werden. Zu keinem Zeitpunkt hat man auch dank der 3GB Ram das Gefühl, dass man seitens der Hardware hier noch nachlegen müsste.

Bildschirm und Kamera


BlackBerry-Passport-Kamera

Mit 1440px x 1440px auf 4,5″ hat BlackBerry beim Passport ein extrem scharfes Display installiert. Es ist eine wirklich eine Freude, darauf Texte zu verfassen, im Internet zu browsen oder Bilder zu betrachten. Die maximale Helligkeit ist sehr hoch, dadurch lässt es sich auch im Freien und bei Gegenlicht gut ablesen. Wer seinen BlackBerry mit dem Night-Mode gerne als Nachttisch-Uhr und Wecker benutzt, sollte sich vielleicht nach einer gesonderten Uhr umsehen, sollte er das Passport sein Eigen nennen wollen. Die Schwarzwerte am Passport sind bezogen auf die subjektive Wahrnehmung nicht unbedingt das, was man sich erwarten könnte. Insgesamt scheint das Display im Night-Mode auch ein wenig zu hell zu sein, hier kann uns das sonst so tolle Display nicht ganz überzeugen.

Schwarzwertvergleich im „Night Mode“ zwischen BlackBerry 10 Smartphones. Tatsächliche Wahrnehmung kann abweichen.

Auf einem scharfen Bildschirm schaut man sich natürlich sehr gerne Fotos an. Ausgestattet mit einem optischen Bildstabilisator und einer 13 Megapixel Linse die Fotos mit einer Blende mit F2.0 aufnehmen kann sind alle Voraussetzungen gegeben, dass am Passport gute Fotos gelingen sollten. Die Kamera ist subjektiv deutlich besser als all das, was wir bisher in einem BlackBerry gesehen haben. Nahaufnahmen und Portraits werden schön wiedergegeben, bei Landschaftsbildern werden jedoch einige Details überzeichnet bzw. zu sehr nachgeschärft. Schaut man sich dagegen die Bilder vom Q10 an, weisen diese bei hoher Vergrößerung zwar weniger Details aus, wirken dennoch angenehmer, da sie nicht so stark scharf gezeichnet sind. Ab und an holen die Kamera Schwächen beim Autofokus in lichtschwachen Umgebungen ein, die die Bilder unbrauchbar erscheinen lassen. Man muss dann wieder und wieder fokussieren, um ein scharfes Bild zu erreichen. Da auch teilweise Nutzer anderer Geräte mit einer 10.3 Beta über dieses Problem klagen, gehen wir jedoch davon aus, dass es wie das starke Nachzeichnen durch ein Software-Update behoben wird.

Uns gefällt es dagegen sehr, dass die Farbtemperatur und die Ausleuchtung des LED-Blitzes verbessert wurde. Fotos mit Blitz sehen nun wesentlich natürlicher aus, als es z.B. beim Q10 der Fall war. Die Kamera kann dank BlackBerry 10.3 nun auch Panorama-Bilder aufnehmen, eine Funktion die wirklich gut arbeitet und einfach zu bedienen ist. Videos nimmt das Passport sogar in 1080p bei 60 Bilder pro Sekunde auf, so schnell wie noch kein anderes BlackBerry 10 Smartphone.

Passport-Kamera

 

Akkulaufzeit


Das Passport ist mit einem der größten Akkus ausgestattet, der aktuell in High-End Smartphones zu finden ist. Mit 3450mAh soll er dafür sorgen, dass ihr nach Angaben von BlackBerry 30 Stunden gemischter Nutzung noch immer online seid. Die Angabe der Laufzeit eines solchen Werkzeugs ist sehr von der jeweiligen Nutzung abhängig. Daher können wir euch nur einen Eindruck davon vermitteln, wie sich das Passport gegenüber seiner Konkurrenz aus dem eigenen Hause schlägt.

Mit seinem großem Akku bewegt es sich in jedem Fall oberhalb des ebenfalls mit 2880mAh sehr üppig ausgestattetem Z30. Beim Passport kommen dagegen einige Faktoren hinzu, die auf die Leistungsaufnahme drücken: Ein unter Vollast hoch getakteter Quad-Core SoC und ein großer LCD-Bildschirm. Auch wenn der SoC in einem modernen Herstellungsverfahren gefertigt ist und damit ermöglicht, ihn unter geringer Last sehr niedrig zu takten und mit wenig Spannung zu versorgen, so kann auch dies nicht darüber hinweg täuschen, dass ihr beim Spielen eines 3D-Games dennoch einen hohen Akkuverbrauch in Kauf nehmen müsst.

In der täglichen Benutzung ist es uns schwer gefallen, den Akku an einem Tag aufzubrauchen. Insgeheim hatten wir gehofft, mit dem Passport über zwei Arbeitstage zu kommen, dies konnte wir leider nicht erreichen. Da das jedoch einer einer Kapazität von nur ca. 1725mAh pro Tagen entsprechen würde, bleibt das wohl auch mit 3450mAh eine Wunschvorstellung. Ein Tag bei uns sieht in etwa so aus:

  • 6 Uhr: Passport vom Strom genommen, BBM Nachrichten, Browsing, Twitter, Facebook – WLAN
  • 1,5 Stunden Zugfahrt inkl. teilweisem Zellenwechsel – LTE, vorrangig EDGE
  • bis 17 Uhr normaler Arbeitstag, div. E-Mails, BBM und Twitter (eher moderat während der Arbeit, LTE)
  • 1,5 Stunden Zugfahrt inkl. teilweisem Zellenwechsel, mehrere Telefonate über die Strecke– LTE, vorrangig EDGE
  • bis 23 Uhr viel Browsing, BBM, WhatsApp, Facebook, Twitter – WLAN/LTE
  • Akkustand 23:30: 45%
  • Akku unter 10% am nächsten Tag 12 Uhr!
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Beispielhafter Akkuverbrauch mit dem BlackBerry Passport

Sollte ihr noch ein wenig Navigation in euren Tagesablauf integrieren, könnt ihr die Akkulaufzeit beliebig verkürzen. Alles ist hier von der tatsächlichen Nutzung abhängig. Auch wenn bei uns jeden Tag das Passport abends an das Ladegerät kommt, mit dem riesigen Akku hat man für beinahe jeden Anwendungsfall die Gewissheit, dass man es mit der Akkuladung bis zur Steckdose neben dem Bett schafft. Das ist ein beruhigendes Gefühl und lässt das Passport in dieser Kategorie überzeugen.

Die Ladezeit des Passport von vollkommen entleert bis zu 100% Ladezustand beträgt ca. 2,5 Stunden. Das mitgelieferte Netzteil leistet nominell 1300mAh und lädt real mit 1250mAh. Schneller geht die Ladung nur mit Netzteilen, die um die 2A spezifiziert sind. Das Gerät lädt dann mit bis zu 1500mAh.

Konnektivität


Das Passport unterstützt wie alle BlackBerry 10 Smartphones LTE, in der Kategorie 4 erreicht es so maximale Download-Raten von 150Mbit/s. Daneben finden auch alle weiteren Funktechniken wie Bluetooth 4.0, NFC sowie WLAN bis zum 802.11ac Standard Verwendung. Als Kabel-Schnittstelle dient euch wie im Hardware-Kapitel bereits angesprochen der Slim-Port, für den es verschiedenste Adapter gibt. Natürlich ist auch wieder die Möglichkeit onboard, die Internetverbindung über einen mobilen Hotspot mit anderen WLAN-Geräten zu teilen. Größere Dateien kann das Passport unmittelbar mit WiFi Direct austauschen.

BlackBerry-Passport-Hand

Sprachqualität


Bei der Sprachqualität hat sich BlackBerry verstärkt auf die Verbesserung der Ohrhörereigenschaften fokussiert, die weit über das Filtern von Umgebungsgeräuschen hinaus gehen. Im Ohrhörer ist ein Mikrofon integriert, welches dazu dient, die Geräusche bzw. Sprache die euer Ohr hört so auszuwerten, dass dynamisch die Lautstärke und einzelne Frequenzen angepasst werden. Dazu soll zu jedem Zeitpunkt eine optimale Lautstärke erreicht werden, in leisen Umgebungen wird die Lautstärke reduziert (da eine hohe Lautstärke nicht erforderlich ist), in lauteren Umgebungen erhöht. In der Praxis funktioniert das vollkommen unbemerkt und sehr überzeugend. Zu jedem Zeitpunkt kann man seinen Gesprächspartner einwandfrei verstehen, solange seine Verbindungsqualität dies ermöglicht. Vom Gegenüber wird uns ebenfalls von einer klaren Stimme berichtet. Zur Höchstform läuft diese Kombination auf, sobald im Display das „HD“ Symbol erscheint, der Provider verwendet dann einen deutlichen besseren Codec für die Sprachübertragung.

Sicherlich sieht und fühlt es sich ein wenig ungewohnt an, mit dem Passport zu telefonieren. Das Gewicht von über 190g zwingt den Nutzer auch dazu, bei längeren Gesprächen durchaus die Seite des Ohrs zu wechseln. Dank der abgerundeten Seiten und der Soft-Touch Rückseite hält man das Passport dabei jederzeit sicher in der Hand.

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Die beiden unteren Stereo-Lautsprecher erreichen eine vertretbare Maximallautstärke. Sie sind eher höhenlastig ausgelegt, fürs Musikhören fehlt es ihnen etwas an Volumen und Bass. Das Z30 kann hier erwartungsgemäß ein deutlich besseres Ergebnis abliefern. Dennoch scheint der Sound klarer als beim Q10 zu sein, sodass es sich bestens für Freisprechtelefonie eignet.

BlackBerry 10.3


Das Video und auch die im Folgenden beschriebenen Funktionen sind nur ein Bruchteil der Neuerungen in BlackBerry 10.3. Wir sind dabei dazu ein gesondertes Video vorzubereiten und euch daran sämtliche neuen Funktionen zu erleutern.

[auf Youtube anzeigen]

Die neue Design-Sprache in 10.3


Mit dem OS-Update hat BlackBerry eine Vielzahl von Veränderungen im Betriebssystem eingeführt. Beim ersten Start ist sofort die angepasste Darstellung der Icons, Schriften und Farbakzente sichtbar. Man geht mit der Zeit und verwendet nun flache Icons im gesamten Betriebssystem. In Ordnern lassen sich nun auch mehr Apps einfügen, als auf einer Bildschirmansicht möglich ist. Mit BlackBerry 10.3 wird durch den Entfall der Rahmen um die Icons auch die Anzahl der maximal darstellbaren Apps erhöht. So finden sich jetzt in jeder Zeile fünf App-Symbole, dass Passport reiht vier von diesen untereinander sodass ihr gleichzeitig den Blick auf 20 Icons habt.

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App-Übersicht mit „flat-icons“ auf dem Passport mit BlackBerry 10.3

Auch bei den Active Frames gab es mit BlackBerry 10.3 eine Überarbeitung. Auf dem Passport lassen sich weiterhin maximal acht Anwendungen öffnen, ab der 7. Anwendung werden dann im unteren rechten Bereich die Voransichten für die Active Frames verkleinert. Neu ist, dass sich die zuletzt verwendete Applikation nicht in der oberen linken Ecke positioniert, sondern an den Platz rückt, an dem noch ein freier Slot zum Öffnen war. In der Konsequenz bedeutet dies, dass die Anwendungen für ihre Laufzeiten und darüber hinaus feste Plätze besitzen. Ihr könnt sie so auch immer offen halten, nach einem Neustart wird euch dann ein Platzhalter für diese App angezeigt. Natürlich könnt ihr durch ein langes Halten auf dem Active Frame den Platz neu bestimmen, an welchem sich die App befinden soll. Auf dem Passport nutzt man diese Funktionen deutlich eher als an anderen Geräten, da durch das vertikale Scrollen der Active F
rames schnell die Übersichtlichkeit verloren ging.

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Active Frames auf dem BlackBerry Passport

Die Weiterentwicklung des BlackBerry HUB


10.3 wartet auch mit teilweise überdachten Konzepten auf. Ein Beispiel dafür ist die sog. „Signature Action“. Dabei handelt es sich um eine Aktion, die vom Benutzer im jeweiligen Kontext besonders häufig verwendet wird. Im BlackBerry HUB ist das z.B. die Aktion „Neue E-Mail“. Entwickler können innerhalb ihrer Anwendungen die Aktion selbst definieren und so die wichtigste Aktion hervorheben. Weiterhin neu im BlackBerry HUB sind die zwei Aktionen unter dem Titel „Instant Actions“. Diese können aus einer Auswahl von vier Aktion frei definiert werden. Angezeigt werden diese z.B. nach dem Verlassen einer E-Mail neben dem jeweiligen Element. Im Standard ist hier die Aktion „Löschen“, sowie „Ablegen“ für E-Mails definiert.

Signature Action

Signature Action

Android Player und Amazon App Store


Mit BlackBerry 10.3 wird die Android-Runtime auf die Version 4.3 angehoben. Das bedeutet, dass in Zukunft noch mehr Android-Anwendungen ausgeführt werden können. Zudem ist der Amazon AppStore bereits auf dem Gerät vorinstalliert. Ihr könnt euch dort mit eurem Amazon Account anmelden und eine Vielzahl von Anwendungen beziehen. BlackBerry grenzt die Verfügbarkeit der Anwendungen dabei klar ab. Während die BlackBerry World weiterhin bestehen bleibt, soll diese den Fokus auf Business-Anwendungen legen. Der Amazon Appstore bietet dagegen eine Masse an Consumer-Anwendungen und erweitert das App-Angebot für BlackBerry 10 ungemein. Nicht zuletzt durch die erhöhte Leistung laufen Android-Anwendungen auf dem BlackBerry Passport noch besser als auf den Vorängermodellen. Apps die wir getestet haben wie z.B. Spotify oder Sonos liefen ohne Probleme und sehr flüssig. Toll ist auch die Integration in das Share-Menü von BlackBerry 10. Möchtet ihr zum Beispiel etwas mit jemandem im BBM teilen, z.B. welcher Track gerade bei euch abgespielt wird und drückt ihr den Teilen-Button in der Sonos-App, öffnet sich das bekannte Share-Menü von BlackBerry 10. Neben der extrem hohen Geschwindigkeit lässt diese Implementierung keine native Anwendung vermissen.

Dennoch kann es nicht darüber hinweg täuschen, dass nur die Anwendungen, die auch für nicht Kindle-Geräte vom Entwickler freigegeben wurden im Amazon App Store verfügbar sind. Zudem gibt es keine Unterscheidung, ob die Apps nun tatsächlich gut dargestellt werden oder nicht. Je nachdem wie der Entwickler seine Hausaufgaben gemacht hat, werdet ihr die ein oder andere App nicht einmal richtig bis zum Startbildschirm bekommen. Um diesen Problemen entgegen zuwirken, gibt es am BlackBerry Passport eine neue Option im Android-Player. Auf der rechten Seite im Menü zum Verstecken der Android Leiste am unteren Bildschirmrand kann nun die Anwendung zusätzlich vergrößert bzw. verkleinert werden. Das macht sich am Passport besonders gut bei Anwendungen mit einer Vielzahl an horizontal angeordneten Bedienelementen. Verkleinert man mit Hilfe der neuen Option nun die Anwendung in der Darstellung können meist alle Elemente dargestellt werden.

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Erweiterte Interaktionen


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Erweiterte Interaktionen in BlackBerry 10.3

Neu unter BlackBerry 10.3 ist ein Menüeintrag in den Einstellungen genannt „Erweiterte Interaktion“. Für diese Erweiterungen werden die Sensoren eures Gerätes verwendet um verschiedene Aktionen durchzuführen. Es kann z.B. eingestellt werden, dass eingehende Anrufe oder Benachrichtigungen Stumm geschaltet werden können, indem das Gerät umgedreht wird, also mit dem Display nach unten. Am spannendsten ist wohl die Option „Zum Aktivieren anheben“. Ist euer Gerät nicht gesperrt, könnt ihr es nach einer Benachrichtigung anheben, wobei sich sofort das Display aktiviert.

Tastatur


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Zahlen und Sonderzeichen mit der onscreen-Tastatur des BlackBerry Passport in 10.3

Die BlackBerry Passport Tastatur bietet neben der geänderten Anordnung der Tasten (siehe oben) eine weitere Besonderheit. Die gesamte Tastatur ist berührungsempfindlich und kann so als Trackpad verwendet werden. Das macht sich z.B. besonders gut beim Scrollen durch Webseiten. Hält man das Gerät zusätzlich noch quer lässt sich die gesamte Breite der Tastatur zum Scrollen verwenden. Schaut man genau hin, so wird dem Kenner eine weitere Besonderheit auffallen. Auf der Tastatur selbst sind keine Sonderzeichen abgebildet und auch die ALT- und Shift-Tasten sind weggefallen.
Zur Eingabe von Sonderzeichen und Zahlen wird über der Tastatur auf dem Display eine zusätzliche Leiste eingeblendet. Dort findet sich z.B. die Shift-Taste wieder, sowie einige Sonderzeichen. Möchte man Zahlen oder weitere Zeichen eingeben genügt es, auf der Tastatur von oben nach unten zu wischen, um eine erweiterte Auswahl anzuzeigen. Umlaute und Großbuchstaben lassen sich weiterhin wie gewohnt über längeres Drücken des jeweiligen Buchstabens eingeben. Auch die Geste zum Löschen von Wörtern, die es bereits in der virtuellen Variante auf dem Z10 und Z30 gibt, lässt sich auf der Tastatur des BlackBerry Passport verwenden. Tippt man doppelt auf die Tastatur, wird das Werkzeug zum Auswählen von Text eingeblendet. So kann man den Cursor auch einfach an die gewünschte Stelle im Text verschieben. Während der Eingabe von Wörtern werden auf der virtuellen Leiste Wörter vorgeschlagen. Wischt man im Bereich unterhalb dieser Wörter auf der Tastatur nach oben, so werden diese automatisch in den Text eingefügt. Alternativ können diese aber auch einfach angetippt werden.

BlackBerry Blend


BlackBerry Blend bietet euch ab sofort die Möglichkeit die Inhalte eures BlackBerry auch auf einem PC, Mac, iPad oder Android Tablet zu verwenden. Dazu wird eine Anwendung installiert und euer Gerät mit Hilfe der BlackBerry ID mit dem BlackBerry verbunden.

BlackBerry Blend Dashboard

BlackBerry Blend Dashboard

Die Verbindung kann dabei entweder über USB, WiFi oder auch über das Mobilfunknetz erfolgen. Das bedeutet, dass ihr theoretisch auch euer BlackBerry Gerät zu Hause liegen lassen und von eurem PC den BBM verwenden könnt. Neben dem BBM können per BlackBerry Blend auch andere Funktionen des Gerätes verwendet werden. Blend bietet euch ein Dashboard mit einer vollständigen Übersicht aktueller Termine, Kontakte oder E-Mails.
Dadurch lässt sich nun auch der BlackBerry HUB direkt auf dem Tablet oder PC verwenden. Im Grunde ist BlackBerry Blend die logische Weiterentwicklung von der BlackBerry Bridge. Das Besondere an BlackBerry Blend ist, dass keine Daten auf dem jeweiligen Gerät gespeichert werden, sondern alle Daten vollständig auf eurem BlackBerry verbleiben. Außerdem können Daten wie z.B. eine Präsentation oder Dokumente auch auf euer Gerät übertragen werden. Auch Daten vom Gerät können heruntergeladen werden. In den kommenden Wochen werden wir euch BlackBerry Blend noch ausführlich in einem Video vorstellen.

BlackBerry Assistant


Mit dem BlackBerry Assistant ist es nun deutlich offener und natürlicher möglich, euch mittels Sprache oder Texteingabe durch den BlackBerry unterstützen zu lassen. Er ersetzt die globale Suche auf dem Gerät, die in dieser App aufgeht. Sie lässt sich über ein Icon, die mittlere Medientaste oder per Adressbucheintrag aufrufen. Eine Vielzahl von Apps auf dem Gerät sind für die Verwendung von BlackBerry Assistant vorbereitet und interagieren damit. So lassen sich die letzten E-Mails vorlesen und beantworten oder Kalendereinträge direkt per Sprachkommando bearbeiten. Nachdem man ein Kommando abgegeben hat, benötigt der Assistant etwas Zeit, um die Daten zu verarbeiten. Die Erkennung des Gesprochenen funktioniert gut.

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Startseite des BlackBerry Assistant in BlackBerry 10.3

 

Preis und Verfügbarkeit

Das BlackBerry Passport ist zunächst in der Farbe Schwarz vorgestellt worden. Dabei ist es zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 649€ z.B. bei Amazon.de oder Cyberport.de erhältlich. Ein wenig günstiger kommt ihr bei Media-Markt oder Saturn weg, hier beträgt der Preis nur 599€, jedoch ist das Gerät aktuell nicht lieferbar. Haltet ihr das Paket mit dem Passport in euren Händen, werdet ihr neben dem Passport und einem Ladegerät samt USB-Kabel ein Headset finden. In Farbe Weiß wird das Passport erst gegen Mitte November verfügbar sein. Auch Vodafone bietet das Passport seit dieser Woche an. Zur Verfügbarkeit bei anderen Anbietern haben wir bisher keine offiziellen Rückmeldungen erhalten. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Reviews ist das Passport bei Amazon schon ausverkauft.

Fazit (TL;DR)

Das Passport ist die konsequente Weiterentwicklung der BlackBerry Philosophie wahre Power-Tools zu erschaffen, mit denen man wirklich produktiv sein kann. Der Formfaktor mag ungewöhnlich sein, nach kurzer Zeit kann man es sich jedoch nicht mehr aus dem Alltag wegdenken. Der große scharfe Bildschirm bietet ausreichend Platz, um unaufgeregt und zielstrebig Entscheidungen treffen zu können ohne erneut das Notebook aufklappen zu müssen. Die Tastatur verschmelzt die Welt der Hardware- mit der On-Screen-Tastatur. Nach einer Eingewöhnungsphase schreibt man dann auf dem Passport im Vergleich zum Q10 ebenfalls sehr zügig. Dennoch mussten einige Tasten auf den Bildschirm weichen – und das könnte nicht jedem gefallen. Wer seit Jahren mit der BlackBerry QWERTZ-Tastatur vertraut ist, wird sich umstellen müssen. Unser Test hat gezeigt das dies möglich ist, ob die Tastatur jedoch das bessere Endprodukt gegenüber dem Q10 ist, wollen wir klären, sobald wir noch mehr Erfahrungen mit dem Passport sammeln konnten. Der Akku unterstreicht mit seiner riesigen Kapazität und den resultierenden Laufzeiten den Anspruch BlackBerrys Best-in-Class zu sein. Dass dabei das Display auch (helle) Schattenseiten hat und der Kamera mit der aktuellen Software noch der ein oder andere Ausrutscher passiert schmälert den Gesamteindruck nur wenig.

Dazu trägt auch die neueste Betriebssystemversion BlackBerry 10.3 bei. Mit zahllosen kleinen Verbesserung hat es sich zu einer herausragenden Plattform entwickelt. In Verbindung mit der hohen Gesamtperformance der Passport-Hardware und der schnellen Android Runtime lassen sich nun auch äußerst flüssig all die Apps bedienen, für die man zuvor auf eine native Implementierung gewartet hat. Mit der Vorinstallation des Amazon App Stores muss sich BlackBerry nun wirklich nicht mehr den Kritikpunkt der zu wenig verfügbaren Apps gefallen lassen. 10.3 blüht besonders im Multitasking und dem BlackBerry HUB auf, in Verbindung mit dem Passport macht die Bedienung des Smartphones tatsächlich Freude. Andere Smartphones sollen diese genauso liefern, nur wird der Umsteiger zum Passport schnell merken, dass die angebliche Freude nur indoktriniert war. BlackBerry Blend gefällt uns als neue Funktion unter 10.3 besonders und glücklicherweise werden auch bisherige Geräte bald mit dieser Funktion ausgestattet.

Wie immer freuen wir uns auf eure Fragen zum Gerät.

 

Testbilder

Testvideo

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