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Endlich ist es da, dass worauf die allermeisten BlackBerry-Freunde gewartet haben, das erste QWERT Gerät mit BlackBerry 10. In einem ausführlichen Review möchten wir besonders auf die Qualität des BlackBerry Q10 eingehen und daran anschließend die Unterschiede zum Z10 herausstellen. Die Analogie eines Angebots des Faltenglätters Q10 für skeptische Smartphonekäufer bietet schlussendlich die Frage an: Kann das Gerät mit einem Straßenpreis von 550€-650€, einem Display von 3,1“ und einer vollwertigen Tastatur in 2013 noch Smartphonenutzer zum Kauf animieren?

Q10 im Detail

Das Q10 besitzt ganz ähnliche Spezifikationen wie die des Z10. Es wird ebenfalls von einem 1,5GHz Dual-Core Prozessor der Firma Qualcomm (Update 08.05.13, 21:30 Uhr: Geekbench-Score 1602)  angetrieben. Als Hauptspeicher stehen der CPU, die als Socket-on-chip Variante ausgeführt ist, 2GB RAM zur Verfügung. Die Vorderseite ist zudem mit einer 2MP Kamera ausgestattet, die Videos mit 720p aufnehmen kann. Auf der Rückseite befindet sich dagegen die 8MP Variante mit Auto Focus und Back Side Illumination, welche zusätzlich durch einen LED Flash unterstützt wird. Das BlackBerry Q10 nimmt Kontakt zum Mobilfunknetz über eine Micro SIM auf und unterstützt mit den in Deutschland erhältlichen Modellen bei allen Netzbetreibern LTE – sofern verfügbar. Das Q10 besitzt 16GB fest installierten Speicher, der über eine MicroSD Karte erweitert werden kann. Unterstützt werden dabei auch SDXC Karten mit einer Kapazität von bis zu 64GB. Der SDXC Standard ist bis zu 2TB spezifiziert, 64GB ist im Moment jedoch die größte zu erwerbende Speichermenge im micro-Format. Kontakt mit der näheren Umgebung kann das Gerät mit Wlan (a/b/g/n), NFC und Bluetooth 4.0 aufnehmen. Das Q10 hat genauso wie das Z10, einen Lautsprecher an der Unterseite des Geräts und zollt damit einem fast vollständig geschlossenem Akkudeckel Tribut. Headsets oder Kopfhörer können an der Oberseite mit 3,5mm Klinkenstecker verwendet werden. BlackBerry 10 unterstützt nun nach unserer Erfahrung auch vollständig made for iPhone Headsets, also auch die Sprachsteuerung, das Weiterschalten der Musik usw. Die voran gegangenen Daten entsprechen fast vollständig dem des Z10, Unterschiede lassen sich natürlich beim Display ausmachen. Dieses ist mit 3,1“ rund ein Viertel kleiner als das des Z10, besitzt ein eher ungewöhnliches Verhältnis von 1:1 und löst mit 720 x 720 Pixel auf. Die Pixeldichte des AMOLED beträgt damit rund 330ppi. Am Rand besitzt das Display berührungsempfindliche Sensoren, die das Betriebssystem zur Bedienung anstelle von Navigationstasten verwendet. Das Besondere am Q10 ist sicherlich die für BlackBerry so typische Hardwaretastatur. Dazu aber später mehr. Die Rückseite wird entgegen des Z10 nicht durch eine vollflächige Abdeckung geschützt, sondern der Akkudeckel endet unterhalb der Kameraeinheit. Er beherbergt den neuen NX-1 Akku, der mit 2100 mAh spezifiziert ist.

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BlackBerry Q10 Akku und Akkudeckel

BlackBerry Q10 Akku und Akkudeckel

Display 3,1″, 720 x 720 Pixel (330 ppi)
CPU / GPU (für die Variante in Deutschland) Qualcomm MSM8960 SoC, Dual-Core 1,5 GHz /Adreno 225
RAM 2 GB
Speicher 16 GB eMMC, erweiterbar via microSD (SDHC / SDXC)
Mobilfunkstandards GSM (GPRS, EDGE), UMTS (HSDPA, HSUPA, HSPA+), LTE (Quadband in Deutschland)
Kameras Rückkamera 8 Megapixel, BSI, LED-Blitz, Frontkamera: 2 Megapixel
Akku 2100 mAh (austauschbar)
Abmessungen ca. 119,6mm x 66,8mm x 10,35mm
Gewicht ca. 139g

Die Formgebung des auch in weiß erhältlichen Q10 orientiert sich sehr stark an der des Bold 9900. Die Rundungen an allen Seiten sowie die typische „lächelnde“ Blende an der Unterseite des Geräts lassen es unverkennbar als das Top-Gerät des mit Tasten ausgestatteten BlackBerry Produkt-Portfolios erscheinen.

Im Wesentlichen unterscheidet es sich vom Z10 natürlich in der Bauform und den verwendeten Materialen. So ist das Gerät mit einer vollwertigen QWERT Tastatur ausgestattet, die sich vom Aufbau an älteren BlackBerrys orientiert, jedoch vollständig horizontal ausgeführt ist. Die Entscheidung ein 1:1 Display mit entsprechender Höhe zu verwenden, ermöglichte es die Tastatur und damit auch jede einzelne Taste zu vergrößern. Dies wird auch durch den betriebssystembedingten Wegfall der Navigationstasten begünstigt. Insgesamt sind die Tasten beim Q10 also noch einmal ein ganzes Stück größer als beim legitimen Formfaktor-Vorgänger, dem Bold 9900 geworden. Auch wenn die Lautstärke beim Drücken einzelner Tasten nur etwas geringer ist, so ist der Druckpunkt und generell die gesamte Haptik der Tastatur über jeden Zweifel erhaben. Bitte beachtet, dass im Bild unten die QWERTY Variante zu sehen ist. Natürlich besitzt die deutsche Version eine QWERTZ Tastatur und ein € Zeichen statt des $.

BlackBerry Q10 Tastatur

BlackBerry Q10 Tastatur, ACHTUNG: Unser Testmodell ist die QWERTY Variante.

Update: 08.05.2013, 12:45: Das Gerät wird umrahmt von einem schwarz beschichtetem Edelstahl Rahmen. Dieser wird in einem speziellen Arbeitsschritt aus einem massiven Block 304 Edelstahl gefräst. Alleine der Rahmen dauert so ca. 20 Minuten in der Produktion. Die besonders gehärtete, schwarze Lackierung soll das abplatzen von Ecken verhindern. Das Gerät umläuft ein schwarzer Kunststoffrahmen, der leider nicht wie beim Bold 9900 aus Edelstahl ist. Nimmt man die Verarbeitung eines schwarzen iPhone 5 zur Grundlage, scheint es dennoch eine rationale Wahl gewesen zu sein, statt schwarz anodisiertem Aluminium auf Kunststoff auf der wohl Grund der etwas besseren (Farb)-Haltbarkeit zu setzen. Auf der linken Seite finden sich dann die vom Z10 bekannten Schnittstellen wieder. Ein micro-USB sowie ein micro-HDMI Anschluss. Auf der Stirn ist dann der Standby-Button und wenig überraschend, sind die Lautstärketasten auf der rechten Seite platziert. Ein wenig schade ist jedoch, dass BlackBerry wohl aus Kostengründen auf Ladekontakte auf der Unterseite verzichtet hat. Eine Docking-Station im Hochkantformat für das Q10 würde dies bedingen.

BlackBerry Q10 Rechte Seite

BlackBerry Q10 Rechte Seite

Über die Rückseite wurde schon im Vorfeld viel gemutmaßt. So waren auch erste Varianten des Q10 im Umlauf, die eine gummierte Wabenstruktur wie des Z10 gezeigt haben. Das finale Gerät erhält jedoch ein Carbon-artiges Muster (Glass-Weave), welches wir in dieser Struktur schon vom Akkudeckel des Bold 9900 kennen. BlackBerry hat die Rückseite jedoch an zwei entscheidenden Stellen weiterentwickelt. Zum einen bedeckt das Muster nun die gesamte Rückseite, zum anderen ist die Oberfläche matt lackiert und zudem so beschichtet, dass diese sich sehr rutschfest anfühlt. Die weiße Variante des Q10 wird dagegen eine Rückseite ähnlich der des weißen Z10 besitzen. Sobald uns hier ein Testmodell vorliegt, werden wir dieses in einem zusätzlichen Video vorstellen.

BlackBerry Q10 Rückseite

BlackBerry Q10 Rückseite

Das Q10 ist kürzer, leicht breiter und 1,35mm dicker als das Z10. Die Abmessungen spürt man tatsächlich, sobald man das Gerät in die Hand nimmt. Die relativ stark abgerundeten Ecken und die geringe Höhe ermöglichen eine sehr gute Erreichbarkeit des Displays, wobei am Z10 vielleicht schon umgegriffen werden müsste. Gegenüber diesem fühlt sich das Q10 deutlich handlicher und kompakter an, schlussendlich passt es auch besser in die Hosentasche.

Q10 und OS 10.1

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Ausgehend vom BlackBerry Tablet OS wurde OS10 ursprünglich für Fulltouch Geräte entwickelt. Nach dem Start des Z10 musste BlackBerry also noch einige Anpassungen am Betriebssystem vornehmen, um die User-Experience auf einem Gerät mit Hardware-Tasten auf einem hohen Niveau zu halten. Der Einsatz eines OLED-Displays begünstigt die Verwendung von schwarzen Hintergründen in den Menüs. Damit kann weiterhin der Stromverbrauch des Displays reduziert werden, da ein OLED Pixel bei der Anzeige von Schwarz quasi keinen Strom verbraucht. BlackBerry verwendet diesen Ansatz beim Q10 um einige Menüs gegenüber dem Z10 zu invertieren. Besonderen Wert hat man auf die Ausnutzung der Displayfläche gelegt, so werden z.B. im BlackBerry Hub kleinere Symbole als beim Z10 angezeigt und die Action-Bar blendet sich beim Scrollen aus. Auch die Gesten des Betriebssystems passen gut zum Q10. Durch die gute Erreichbarkeit des Displays lässt sich auch dementsprechend die Peek-Geste sehr gut Durchführen. Alles ist mit dem Daumen erreichbar. Weitere Details zu den Neuerungen unter 10.1 gibt es etwas weiter unten oder auch hier.

/blackberry-z10-testbericht-review

Kamera

BlackBerry Q10 Kamera

BlackBerry Q10 Kamera

In vielen Reviews zum Z10 wurde von den Autoren bemängelt, dass es nur wenig verschiedene Modi zur Aufnahme von Fotos gibt. Dies ändert sich mit OS 10.1 am Q10 zumindest um einen weiteren Modi. Mit dem Update auf 10.1 wird es auch am Z10 später die Möglichkeit geben, HDR Fotos aufzunehmen. Die Kamera macht unter normalen Bedingungen gute Fotos und auch über die Videoqualität lässt sich nicht klagen. Sicher bieten anderen Smartphones hier schon weit höhere Specs, mit den Ergebnissen kann man aber dennoch mehr als zufrieden sein. Nicht nur Bildbearbeitungsfans kommen durch die integrierten Editierfunktionen auf ihre Kosten. Die rückseitige Kamera besitzt eine Auflösung von 8 Megapixeln bei einem ~8,46mm großen, rückwärtig belichtendem Sensor. Videoaufnahmen sind mit bis zu 1080p möglich und das dabei wohl wichtigste: die Kamera besitzt Autofokus. Der Autofokus ermöglicht es, den Fokus z.B. auf den dunklen Teil des Bildes zu richten, was dazu führt, dass das Bild insgesamt heller wird. Außerdem besteht die Möglichkeit das gewünschte Motiv mit Hilfe des 5x digital Zooms etwas näher zu holen. Die Linse der Kamera besteht aus 5 Elementen mit einer Blende von f/2.2. und einer Brennweite von 4mm. Zusätzlich wird die Kamera von einem eigenen Bildverarbeitungsprozessor unterstützt, welcher einen zusätzlichen Einzelbildzwischenspeicher von 64MB besitzt.

Die Frontkamera ist mit 2 Megapixeln und einem 3 fachen digital Zoom z.B. im Vergleich zum PlayBook keine bahnbrechende Neuerung, , reicht aber aus, um 720p Aufnahmen zu erstellen. Für BBM-Video genügt dies allemal. Bei guten Lichtverhältnissen macht die rückwärtige Kamera am BlackBerry Q10 wirklich tolle Bilder. Ab und zu fällt uns zwar eine minimale Blautendenz auf, aber das ist im Grunde genommen kaum zu merken.

CNET hat übrigens einen schönen Vergleich zwischen der Kamera des BlackBerry Z10, iPhone 5 und Samsung Galaxy SIII angestellt. Da im Q10 die gleiche Hardware verbaut ist, lassen sich die Ergebnisse ganz gut vergleichen. Bei der Verwendung der Kamera kann man zwischen verschiedenen Modi wählen, dem Kamera-, Video- und TimeShift-Modus. Im TimeShift Modus werden dabei mehrere Bilder innerhalb kurzer Zeit geschossen. Das Besondere daran ist, dass man im Anschluss jedes erkannte Gesicht in der Zeit vor- oder zurück bewegen kann, ohne dabei den Rest des Bildes zu verändern. Habt ihr also 3 Personen auf dem Foto, der eine hat den Mund auf, der andere die Augen zu und der letzte guckt gerade weg, so könnt ihr mit Hilfe von TimeShift alles ins rechte Licht rücken. Im normalen Kamera Modus stehen daneben noch die verschiedensten Aufnahmeoptionen zur Verfügung. So kann man beispielsweise zwischen Burst, Normal, Stabilization und dem angesprochenen HDR wählen und auch das Bildformat von 1:1, 4:3 oder 16:9 wechseln. Der Burst-Modus verdient seinen Namen übrigens wirklich. Wir waren von der Anzahl der möglichen Bilder, die man hintereinander schießen kann, ziemlich überrascht. Auch im normalen Modus ist der Auslöser sehr schnell und man kann auch knappe Schnappschüsse erfolgreich einfangen. Auslösen kann man entweder mit einem Tap auf den Bildschirm oder über die Lautstärketasten an der rechten Seite des Gerätes. Was man nach der Aufnahme eines Bildes alles noch mit dem integrierten Editor rausholen kann, das haben wir euch bereits in unserem Z10 Review in diesem Video gezeigt.

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Veränderung in 10.1 gegenüber 10.0

Neben der HDR Funktion gibt es unter 10.1 natürlich noch weitere Verbesserungen. Es gibt nun z.B. mehr Möglichkeiten die verschiedensten Benachrichtigungen zu konfigurieren. Der Bildschirm lässt sich mit Hilfe einer Option ab sofort auch mit dem Druck auf die Power-Taste am oberen Bildschirmrand entsperren. Die bisher spärlichen Optionen für BlackBerry-Protect wurden nun zumindest um eine Restore Funktion erweitetert. Diese erlaubt es Daten aus vorher erstellten BB-Protect Backups auf dem BB10 Gerät wiederherzustellen. Auch das Auswahlwerkzeug für Text wurde unter 10.1 deutlich verbessert. Weiterhin wurden einige Standard-Apps verbessert wie z.B. der Rechner, BB-Maps und BlackBerry-Remember. Eine besonders schöne Sache sind die neuen Coupon-Codes in der BlackBerry World. Auch wenn man als Entwickler bisher selbst keine generieren kann, werden wir sicher bald die Möglichkeit haben diese benutzten. Mit dem Update auf BlackBerry 10.1 ist es nun ebenfalls möglich über BlackBerry Link direkt auf seinen eigenen Rechner zuzugreifen. Einmal eingestellt kann man dann, natürlich nur wenn der PC an ist, von überall auf sein System zugreifen – ähnlich einer Dropbox. Ein grober Schnitzer in der „Telefon-App“ wurde ebenfalls beseitigt, man kann nun Nummern in das Dialpad einfügen. Eine Preview der meisten neuen Features haben wir euch vor ein paar Tagen auch schon am DevAlpha C gezeigt.

Type n go und Shortcuts

Type N Go BBM

Type N Go BBM

Das sog. Type N Go Feature am Q10 erlaubt es, Komandos direkt ohne eine jegliche Menüauswahl auszuführen. Dazu beginnt man ganz einfach auf der Tastatur zu schreiben. Ein Beispiel dafür ist z.B. im Video oben zu sehen. Man kann einfach „BBM XYZ“ eingeben und erhält sofort den BBM Kontakt um eine Nachricht zu senden. Auch Kalendereinträge können so erzeugt werden genau wie Einträge in BB-Remember und Weiteren. Die Systemweite Suche ist ebenfalls so integirert, dass zeitgleich immer passende Treffer angezeigt werden. Durch die physische Tastatur erleben auch die Keyboard-Shortcuts ein Revival und so können innerhalb verschiedenster Anwendungen insgesamt mehr als 200 unterschiedliche Shortcuts verwendet werden. Die beliebtesten sind dabei wohl „Del“ zum löschen einer E-Mail, „F“ zum weiterleiten oder „R“ zum Antworten. Eine annähernd vollständige Liste hat The Globe And Mail hier zusammengestellt.  

OS 10 und ein 1:1 Displayverhältnis

BlackBerry OS 10 auf Z10 und Q10

BlackBerry OS 10 auf Z10 und Q10

OS10.1 wurde natürlich besonders auf das Q10 angepasst. Es bleibt die Frage, wie wirken sich die Anpassungen auf ein 1:1 Display aus. Zunächst einmal ist BlackBerry Themen rund um die Schriftgrößen und Icons angegangen, wo man im Hub zu jedem Icon auf dem Z10 noch die Beschriftung finden konnte, zeigt sich das Q10 da etwas sparsamer. Um beim Durchscrollen durch die Nachrichten mehr Platz zu bieten, blendet sich die Actionbar beim Herunterscrollen aus. Zudem wurde die Höhe fast aller elementarer Status- und Aktionsleisten minimiert. Besonders lässt sich dies am Homescreen erkennen, für den die Höhe der Statusleiste reduziert wurde, um drei Icon-Reihen auf dem Bildschirm zu platzieren.  Das alles sind schon sehr gute Ansätze, die jedoch noch weiter ausgebaut werden sollten. Dem Browser würde ein Ausblenden der Browser-Bar zumindest optional sehr gut tun. Auch in dem einen oder anderen Menü scheint die Höhe einzelner Elemente fix zu sein, sodass sich auch bei geringer Schriftgröße kein absoluter Gewinn von Elementen auf dem Bildschirm ergibt. Zu guter Letzt hat das 1:1 Display natürlich auch einen Einfluss auf die Multimedia-Anwendungen. Macht sich die geringere Höhe in der Musik-Anwendung noch relativ wenig bemerkbar, muss man beim der Videobetrachtung häufig dicke schwarze Balken in Kauf nehmen. Bilder kann das Q10 in 1:1, 4:3 oder 16:9 schießen. 16:9 macht sowohl für die Betrachtung auf dem Gerät als auch als Druck wenig Sinn. Nun bleibt die Wahl zwischen einem ausdruckfähigem Format oder einer optimalen Betrachtung auf dem Gerät in 1:1. Wie man das Blatt an dieser Stelle auch wendet, einen Kompromiss hinsichtlich Ergonomie der Multimediaeigenschaften geht man auf dem Q10 immer ein.

Weitere Beispiele

Akkulaufzeit

Beim Z10 wurde sehr viel über die Akkulaufzeit gesprochen, was auch uns dazu veranlasst, erneut einen Absatz über den Akku im Q10 zu verlieren. Die gute Nachricht gleich Vorweg: Der um 300 mAh auf 2100 mAh vergrößerte Akku im Q10 sorgt für hervorragende Laufzeiten des Geräts. Uns gelang es nach einem „normalen“ Arbeitstag und ordentlicher Nutzung noch gut 25% Kapazität zu haben. Natürlich kann das nur ein Anhaltspunkt sein, jedoch hat in unserem Fall das Z10 klar das Nachsehen, im gleiche Use-Case musste es bereits nachgeladen werden und verbrauchte danach erneut 10%. Alles in allem liefert also das kleinere AMOLED Display und der vergrößerte Akku eine ziemlich gute Vorstellung.

Beispieltag (ohne LTE):

  • 6 Uhr: Q10 vom Strom genommen, BBM Nachrichten, News, Twitter, Facebook – WLAN
  •  ca. 200km Autofahrt mit div. Funkzellenwechsel
  •  bis 17 Uhr normaler Arbeitstag, div. E-Mails, BBM und Twitter (eher moderat während der Arbeit, kein WLAN)
  •  200km Autofahrt, Telefon über die gesamte Strecke ca. 1,5h ohne jegliche Unterbrechung trotz Zellenwechsel
  • bis 23 Uhr viel BBM, WhatsApp, Facebook, Twitter – WLAN
  • Akkustand 23:30: 25%
  • Akku unter 10% am nächsten morgen 8 Uhr!

Connectivity

Natürlich ist die Akkulaufzeit auch sehr stark von der Wahl der Netzwerktechnologie abhängig. Mit LTE verbraucht das Q10 mehr Strom als nur mit „3G“, wobei sich die Geschwindigkeit im Browser bei Seitenaufrufen insbesondere durch die geringe Latenz merklich steigert. Wir können mit dem Q10 und LTE regelmäßig Bandbreiten um 50 Mbit erreichen. Da das LTE Netz in Deutschland bisher nur als Datennetz ausgelegt ist, dauert es (wie bei jedem anderen LTE Smartphone auch) 2-3 Sekunden länger als gewohnt bevor ein Anruf durchgestellt wird, sofern man vorher mit LTE verbunden war. Das Q10 schaltet dann wieder auf 2G/3G zurück und baut über GSM eine Sprachverbindung auf. Die Sprachqualität beim Q10 stellt sich hervorragend dar. Der Ohrhörer ist noch ein kleines wenig lauter als der des Z10, auch die Gesprächspartner berichteten von einer guten Qualität.

Q10: beispielhafte LTE Geschwindigkeit

Q10: beispielhafte LTE Geschwindigkeit

 

Fazit: Q10 oder Z10 kaufen?

Das Q10 verfolgt natürlich ein vollkommen anderes Konzept als das Z10 und dennoch müssen sie sich gegeneinander messen, da sie momentan die Speerspitze der BlackBerrys darstellen. Nüchtern betrachtet hat das Q10 eine sehr gute Akkulaufzeit, eine hervorragende Tastatur und einen tollen Formfaktor. Bauartbedingt muss das Q10 bei den Multimediafähigkeiten ein wenig federn lassen. Dieser Vergleich hinkt jedoch so, wie der eines Audi RS6 mit einem R8. Will man Gepäck transportieren, würde man sich wohl nicht für einen R8 entscheiden. So ist es auch beim Q10. Es ist ein wirklich tolles Gerät, zu dem jeder greifen sollte, der eine Hardware-Tastatur liebt. Nichtsdestotrotz hat auch das Z10 eine tolle On-Screen Tastatur, mit der sich aber zum Beispiel, solange man sich nicht in ruhigen Situationen befindet, schwieriger als mit dem Q10 schreiben lässt.

Auch unsere Eingangsfrage können wir nun beantworten: Es lohnt sich in der Tat, ein Gerät mit einem Display von „nur“ 3,1″ für knapp 600€ zu kaufen, da BlackBerry wieder einmal wie im echten Leben beweist: Größe ist nicht alles.

Verfügbarkeit

Das Q10 in Schwarz ist zur Zeit ab knapp 600€ erhältlich. Seit gestern (07.05.) bietet die Telekom das Q10 sogar für nur 549,95€ ohne Vertrag an. Im Rahmen einer Vertragsverlängerung sogar für nur 179,95€. Bisher gibt es das Q10 dort allerdings nur in der Farbe Schwarz. Das Angebot findet ihr hier. Bei Amazon wird das Gerät momentan noch zu etwas höheren Preisen durch Drittanbieter angeboten. Amazon direkt wird aber sicher auch demnächst nachziehen.

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