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Das BlackBerry Z10 soll als erstes Smartphone der neuen BlackBerry-Generation die Wende im hart umkämpften Markt für den Hersteller aus Waterloo bringen und besonders bei den Privatkunden punkten. Für BlackBerry steht an dieser Stelle viel auf dem Spiel. CEO Thorsten Heins hat das Unternehmen massiv verschlankt. Viele Arbeitnehmer mussten leider ihren Hut nehmen und er hat einen Paradigmenwechsel eingeläutet, der nicht mehr umkehrbar ist. Nun soll das erste Gerät, des komplett neu entwickelten Betriebsystems BlackBerry 10 die Früchte tragen. Schon hier erkennt man das Umdenken bei BlackBerry. Ein fulltouch Gerät erscheint vor einem so BlackBerry-typischen Gerät mit Hardware-Tastatur. Der Grund ist simpel wie einfach, der Markt fordert besonders fulltouch Geräte, also liefert BlackBerry sie auch zuerst.

Wir zweifeln an der Sinnhaftigkeit einen Testbericht für ein Gerät zu verfassen, dass man erst ein paar Tage besitzt oder das noch mit einer Beta Firmware ausgestattet ist. Deswegen haben wir uns ein wenig Zeit gelassen, euch unsere wirklichen, realitätsnahen Eindrücke zu BlackBerry 10 zu geben und dabei insbesondere das Z10 auf Herz und Nieren zu überprüfen. Der Testbericht vertritt unsere gemeinsame BerryMe.de Meinung, also die von Willy und Robert. Wir haben außerdem zusammen genommen knapp 70 Minuten Videos für euch erstellt, in denen wir versuchen so viel wie möglich von BlackBerry 10 zu zeigen. Auch wenn wir uns dabei größte Mühe gegeben haben, so fällt uns immer wieder etwas auf, was wir im Video vergessen haben. Es ist also nicht alles zu sehen, was BlackBerry10 kann. Die wichtigsten Dinge sind aus unserer Sicht aber dabei. :).

BlackBerry Z10

Das Blackberry Z10 ist das erste Gerät von BlackBerry, welches auf der neuen BlackBerry 10 Architektur basiert. Angetrieben wird es von einem 1,5GHz Dual-Core Prozessor der Firma Qualcomm. Als Hauptspeicher stehen der CPU, die als Socket-on-chip Variante ausgeführt ist, 2GB RAM zur Verfügung. Das 4,2″ IPS-LCD Display löst mit 1280 x 768 Pixel auf und besitzt damit eine Pixeldichte von 356ppi. Am Rand besitzt das Display berührungsempfindliche Sensoren, die das Betriebssystem zur Bedienung anstelle von Hardwaretasten verwendet. Die Vorderseite ist zudem mit einer 2MP Kamera ausgestattet, die Videos mit 720p aufnehmen kann. Auf der Rückseite befindet sich dagegen die 8MP Variante mit Auto Focus, welche zusätzlich durch einen LED Flash unterstützt wird. Die Rückseite wird durch eine vollflächige Abdeckung geschützt. Darunter können wir einen 1800 mAh Akku entdecken, der austauschbar ist. Das BlackBerry Z10 nimmt Kontakt zum Mobilfunknetz über eine Micro SIM auf und unterstützt mit den in Deutschland erhältlichen Modellen bei allen Netzbetreibern LTE – sofern verfügbar. Das Z10 besitzt 16GB fest installierten Speicher, der über eine MicroSD Karte erweitert werden kann. Untersützt werden dabei auch SDXC Karten mit einer Kapazität von bis zu 64GB. Der SDXC Standard ist bis zu 2TB spezifiziert, 64GB ist im Moment jedoch die größte zu erwerbende Speichermenge im micro-Format. Kontakt mit der näheren Umgebung kann das Gerät mit Wlan (a/b/g/n), NFC und Bluetooth 4.0 aufnehmen. Im Z10 werden allesamt nur hochwertige Bauteile verwendet. Dies zeigt auch die Zerlegungen des Geräts: Speicherchips z.B., werden von Samsung geliefert und Texas Instruments ist für das WLAN-Bauteil verantwortlich. Auffällig an dieser Stelle ist das Kamera-System, welches einen gesonderten Chip beinhaltet, der sich nur um die Verarbeitung der HD Bild-Inhalte zur Entlastung der CPU kümmert. Die Kamerelinse als solches, ist eine rückseitenbeleuchtete Variante, die auch bei schwierigen Lichtverhältnissen noch passable Bilder abliefern soll. Das Z10 besitzt auf der linken Seite einen Micro HDMI Anschluss sowie einen Micro USB Port. Auf Ladekontakte hat BlackBerry verzichtet, was dafür sorgt, dass wir einen charging-dock leider nur in der vertikalen Orientierung erhalten werden. Das Z10 hat anders als bisherige BlackBerry, einen Lautsprecher an der Unterseite des Geräts und zollt damit einem geschlossenen Akkudeckel Tribut. Dennoch wurde der Akkudeckel zur Optimierung des Klangs mit tonführenden Stegen ausgestattet. Headsets oder Kopfhörer können an der Oberseite mit 3,5mm Klinkenstecker verwendet werden. BlackBerry 10 unterstützt nun nach unserer Erfahrung auch vollständig made for iPhone Headsets, also auch die Sprachsteuerung, das Weiterschalten der Musik usw.

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BlackBerry Z10 Hardware

BlackBerry Z10 weiss,obere Seite

Display 4,2″, 768 x 1280 Pixel (356 ppi)
CPU / GPU (für die Variante in Deutschland) Qualcomm MSM8960 SoC, Dual-Core 1,5 GHz /Adreno 225
RAM 2 GB
Speicher 16 GB eMMC, erweiterbar via microSD (SDHC / SDXC)
Mobilfunkstandards GSM (GPRS, EDGE), UMTS (HSDPA, HSUPA, HSPA+), LTE (Quadband in Deutschland)
Kameras Rückkamera 8 Megapixel, LED-Blitz, Frontkamera: 2 Megapixel
Akku 1800 mAh (austauschbar)
Abmessungen ca. 130mm x 65,6mm x 9mm
Gewicht ca. 135g
 

Um allen Mutmaßungen direkt ein Ende zu bereiten – das Gehäuse des Z10 besteht aus Kunststoff und besitzt im Inneren einen Rahmen aus Metall zur Verstärkung des Gehäuses und zum Schutz des Displays. Nun muss dies niemals ein Negativaspekt eines Smartphones sein. Folgende Punkte sprechen auch beim Z10 für die Verwendung dieses Materials: Es ist der einfache Einsatz von gebogenen Formen möglich, eine Lackierung bleibt auch ohne Lackabplatzer nach kurzer Verwendungsdauer bestehen. Es ermöglicht die bestmögliche Antennenleistung und schlussendlich auch ein leichtes Gesamtgewicht. Vielmehr spielt es doch eine Rolle, wie sich das Material zum Schluss in der Hand anfühlt. Das BlackBerry schon immer gute Geräte bauen konnte, die auch einen hohen Kunststoffanteil besitzen, ist bereits bekannt. Auch beim Z10 hat man es wieder geschafft. Das Gerät fühlt sich wertig an, ist sehr steif und verwindungsstark. Der Verzicht auf Klavierlackoberflächen tut dazu ebenfalls sein Übriges, denn die Rückseite ist nicht einfach auf einer ebenen Fläche lackiert sondern besitzt ein Muster, dass es ermöglicht, dass Z10 auch bei längerem Schreiben sicher in der Hand zu halten. Gegenüber der schwarzen Variante ist uns beim weißen Z10 aufgefallen, dass der Akku-Deckel stärker lackiert bzw. mit einer zusätzlichen Schicht Klarlack überzogen ist. Der Grund könnte sein, dass das Weiß der Rückseite besonders stark strahlen soll. Ein wenig trostlos wirkt dagegen die Materialverwendung der Lautstärketasten an der rechten Seite des Z10. Wie auch der Standby-Button haben die Tasten ein wenig Spiel und fühlen sich nicht so wertig wie z.B. die eines iPhones an. Das Display selbst besteht aus einem speziell gehärtetem Glas, welches eine neue Technologie Names „Touch On Lens“ verwendet. Dank dieser Technologie wird es möglich, den Berührungssensor direkt auf die Rückseite des Displays aufzubringen. Dadurch fällt eine weitere Ebene, die sonst für die Berührungsempfindlichkeit verantwortlich ist, weg, was zu einem flacheren Design führt.

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Die Kamera

BlackBerry Z10 -Kamera

BlackBerry Z10 -Kamera

Die Kamera des BlackBerry Z10 ist wohl eines der Hardware-Features über das sich viele neue Eigentümer besonders freuen werden. Nicht nur Bildbearbeitungsfans kommen durch die integrierten Editierfunktionen auf ihre Kosten. Die Rückseitige Kamera ist besitzt eine Auflösung von 8 Megapixeln bei einem ~8,46mm großen, rückwärtig belichtendem Sensor. Videoaufnahmen sind mit zu 1080p möglich und das dabei wohl wichtigste: die Kamera besitzt Autofocus. Der Autofokus ermöglicht es, den Fokus z.B. auf den dunklen Teil des Bildes zu richten, was dazu führt, dass das Bild insgesamt heller wird. Außerdem besteht die Möglichkeit das gewünschte Motiv mit Hilfe des 5x digital Zooms etwas näher zu holen. Die Linse der Kamera besteht aus 5 Elementen mit einer Blende von f/2.2. und einer Brennweite von 4mm. Zusätzlich wird die Kamera von einem eigenen Bildverarbeitungsprozessor unterstützt, welcher einen zusätzlichen Einzelbildzwischenspeicher von 64MB besitzt.

Die Frontkamera ist mit 2 Megapixlen und einem 3 fachen digital Zoom keine bahnbrechende Neuerung, z.B. im Vergleich zum PlayBook, reicht aber aus, um 720p Aufnahmen zu erstellen. Für BBM-Video genügt dies allemal. Bei guten Lichtverhältnissen macht die rückwärtige Kamera am BlackBerry Z10 wirklich tolle Bilder. Ab und zu fällt uns zwar eine minimale Blautendenz auf, aber das ist im Grunde genommen kaum zu merken.

CNET hat übrigens einen schönen Vergleich zwischen der Kamera des BlackBerry Z10, iPhone 5 und Samsung Galaxy SIII angestellt. Bei der Verwendung der Kamera kann man zwischen verschiedenen Modi wählen, dem Kamera-, Video- und TimeShift-Modus. Im TimeShift Modus werden dabei mehrere Bilder innerhalb kurzer Zeit geschossen. Das Besondere daran ist, dass man im Anschluss jedes erkannte Gesicht in der Zeit vor- oder zurück bewegen kann, ohne dabei den Rest des Bildes zu verändern. Habt ihr also 3 Personen auf dem Foto, der eine hat den Mund auf, der andere die Augen zu und der letzte guckt gerade weg, so könnt ihr mit Hilfe von TimeShift alles ins rechte Licht rücken. Im normalen Kamera Modus stehen daneben noch die verschiedensten Aufnahmeoptionen zur Verfügung. So kann man beispielsweise zwischen Burst, Normal und Stabilization wählen und auch das Bildformat von 4:3 auf 16:9 wechseln. Der Burst-Modus verdient seinen Namen übrigens wirklich. Wir waren von der Anzahl der möglichen Bilder, die man hintereinander schießen kann, ziemlich überrascht. Auch im normalen Modus ist der  Auslöser sehr schnell und man kann auch knappe Schnappschüsse erfolgreich einfangen. Auslösen kann man entweder mit einem Tap auf den Bildschirm oder über die Lautstärketasten an der rechten Seite des Gerätes. Was man nach der Aufnahme eines Bildes alles noch mit dem integrierten Editor rausholen kann, das zeigen wir euch im Video weiter unten.

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Beispielbilder

BlackBerry 10

BlackBerry 10 unterscheidet sich von der Bedienung und auch technisch grundlegend von den bisherigen BlackBerry Smartphones. Es basiert auf einer starken Weiterentwicklung der BlackBerry PlayBook OS Plattform, welche seinerseits auf dem Neutrino Kern der BlackBerry eigenen Firma QNX basiert.

GESTENBASIERTE STEUERUNG ERMÖGLICHT TASTENLOSES DESIGN

Wie schon vom PlayBook bekannt, wird das Betriebssystem auch in BB10 mittels Gesten gesteuert. Das heißt, das Navigieren durch einzelne App-Seiten passiert genauso mit einer Wischgeste wie das Minimieren einer App. Diese wird dann als Active Frame weiterhin ausgeführt und in einer einer 2-spaltigen Liste kann man die laufenden Anwendungen parken. Sie zeigen dabei einen vom Entwickler definierten Zustand an. Das kann eine besondere Ansicht für die Active Frames sein, oder auch nur eine Miniaturdarstellung des letzten Vollbilds der Anwendung. Zur Einführung der Bedienung gibt es auch schon das ein oder andere Video.

BlackBerry HUB

BlackBerry Hub verwaltet in Zukunft all eure Nachrichten an einem einzigen Ort. 3rd-Party Apps können sich ebenfalls im Hub integrieren. So werden euch dort z.B. auch je nach Einstellung @Mentions, Facebook Nachrichten und vieles mehr angezeigt. BlackBerry Hub befindet sich immer ganz links auf den “App-Seiten”, sodass ihr immer wisst, wohin ihr wischen müsst. Neu ist eine Funktion des sogenannten Peeken, also dem Nachsehen, ob es Neuigkeiten gibt. Diese “Funktion” wird aktiviert, indem man vom unteren Rand des Bildschirms nach oben wischt, ohne dabei den Finger vom Display zu nehmen. Man sieht nun, wie viele Nachrichten gerade ungelesen im Hub warten oder wie viele Telefonanrufe ihr verpasst habt. Bewegt man den Finger nun weiter nach rechts, also quasi die Form eines “L” auf dem Kopf, landet man im HUB. Auf dem Homescreen ersetzen ein Kamera-, Suche- und Telefonbutton die bekannten Hardwaretasten älterer BlackBerry Geräte. Der versierte BlackBerry-Nutzer fragt sich nun natürlich, wie man denn ohne die BlackBerry Taste auskommen kann, die in älteren Betriebssystemen für alle möglichen Kontextmenüs verantwortlich war. BlackBerry löst dies mittels aufschiebbarer Kontextmenüs, die alle möglichen Optionen bieten. Aufgerufen werden diese durch einen etwas längeres halten des Fingers auf einer Stelle.


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Media-Apps

Die Media-Anwendungen wurden so gestaltet, dass man sich sowohl in der einen, als auch in der anderen Anwendung zurecht findet. Sowohl Bilder-, Musik- als auch die Videoanwendung zeigen den gleichen Aufbau. Im oberen Teil des Bildschirms sind jeweils die zuletzt hinzugefügten Dateien zu erkennen. Unterhalb davon werden die zuletzt angesehenen eingeblendet. Dies gestaltet sich z.B. bei der Musik-Anwendung als hilfreich, wenn man noch schnell ein Album kopiert hat und Stunden später zwar noch weiß, dass man neue tolle Musik hören wollte, aber das Gedächtnis einem mit dem Namen des Interpreten im Stich lässt. Hier bietet sich nun der Blick auf die zuletzt hinzugefügten Dateien an. Bei der Bilderanwendung wird es hier allerdings mitunter etwas unübersichtlich, sobald man viele neue Bilder geschossen hat und diese beispielsweise durchscrollt, um die Ergebnisse seiner fotografischen Tätigkeit näher zu betrachten. Nun werden natürlich die gleichen Bilder sowohl bei „kürzlich hinzugefügt“ als auch bei „zuletzt angezeigt“ dargestellt. Diese Aufteilung benötigt man hier nicht unbedingt. Beginnt man nun ein Musiktitel oder ein Video wiederzugeben, hört man sogleich, dass BlackBerry ein Produkt auf den Markt gebracht hat, dass dem Premium-Anspruch gerecht wird. Die Soundqualität des 3,5mm Klinkenausgangs ist hervorragend, der als Audio-Codec zuständige Qualcomm Chip leistet dabei beste Dienste. Auch wenn keine Equalizer verfügbar sind, ist die Soundqualität insgesamt deutlich besser als beispielsweise die des Bold 9900. Der hochauflösende Bildschirm bietet sich zudem dafür an, entsprechende Videos anzuschauen. Das Z10 kann dabei auch mit *.mkv- Dateien umgehen, die einen h264 Codec voraussetzen und auf der Tonspur AC3 oder MP3 verwenden. Videos mit DTS Tonspur können mit der normalen Videoapp nicht wiedergegeben werden. Damit ihr euch einen eigenen Eindruck von den Anwendungen machen könnt, stellt Rob in diesem Video die drei Media Apps vor.


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Facebook, Twitter und Co

Auch die Social-Media Apps sollen in BlackBerry 10 nicht zu kurz kommen. Mit Facebook, Twitter, Foursquare und Linked-in hat BlackBerry direkt das volle Programm an Anwendungen nativ auf dem Gerät bereitgestellt. Alle Apps zeichnet aus, dass sie sehr schnell auf dem Z10 laufen. Auffällig ist allerdings die relative Featurelosigkeit gegenüber den Anwendungen, die wir von älteren Generationen her kennen. Dies ist auch den Entwicklern geschuldet. Programmierte BlackBerry noch auf der OS7 Geräte Plattform selbst die Anwendungen, so wurden für BlackBerry 10 die Anwendungen anderer Plattformen, vornehmlich iOS, portiert. Insbesondere der Twitter-Anwendung merkt man an, das ihr diese Strategieänderung nicht wirklich gut getan hat. Das was die Anwendungen also können, ist gut und funktioniert schnell,  können allerdings nicht wirklich viel. In der Facebook-Anwendung bringt ein Klick auf „Veranstaltungen“ den Browser zu Tage, der die mobile Facebook-Seite lädt und dort die Veranstaltungen anzeigt. Mysteriös blieb für uns auch das Anzeigen der Posts in der Facebook-App. Des Öfteren bekam man mehr als eine Woche alte Posts zwischen den neuestens Meldungen vorgesetzt. Mit der mobilen Seite oder mit iOS konnte dies nicht reproduziert werden. Die iOS Version bietet hierfür die wohl helfende Einstellung und in BlackBerry10 fehlende Einstellung an, nur aktuelle Posts anzuzeigen. Doch wir sind davon überzeugt, dass BlackBerry bzw. die Anbieter der Apps diese Optionen in einem der kommenden Updates einbringen werden.


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BlackBerry 10 Browser und File-Manager

Eines vorweg, der BlackBerry 10 Browser braucht sich vor keinem seiner Konkurrenten verstecken. BlackBerry stellt uns mit  BlackBerry 10 die Realität von Mike Lazaridis Träumen vor. Er wünschte sich schon immer einen wirklich schnellen Browser, der quasi jede Website im Internet fehlerfrei darstellen kann. Der Browser unter BlackBerry 10 ist selbst komplett in HTML5 implementiert. Wen wundert es da, dass der Browser momentan den ersten Platz bei der HTML5-Komformität auf html5test.com belegt. Auch Flash lässt sich mit einer Einstellung separat aktivieren und so steht dem uneingeschränkten Browsererlebnis nichts mehr im Wege. Neben dem integrierten „Reader“-Modus bietet der Browser außerdem die Möglichkeit für seine Bookmarks verschiedenste Tags zu definieren, um so ein wenig Ordnung in das Bookmarkchaos zu bringen. Wollt Ihr eine URL mit einem BBM-Kontakt, auf Twitter, Facebook o.ä. teilen ist dies dank dem BlackBerry 10 Share-Framework nicht mehr als einen Klick weit entfernt. Auch Formularvervollständigung und ein Passwortspeicher sind im Browser integriert.

Browser: Formularvorschläge

Browser: Formularvorschläge

Am PlayBook haben wir von Anfang an schmerzlich einen vernünftigen Filebrowser vermisst. Auch das ist nun Geschichte. Der neue Dateimanager kommt mit einigen nützlichen Funktionen daher und auch wenn sich das für viele vielleicht sogar lächerlich anhört, man kann nun nach Belieben die Dateien nach Größe, Typ, Datum, usw. ordnen. Zudem besteht die Möglichkeit *.ZIP-Dateien zu entpacken oder zu erstellen. Das Besondere am Dateimanager ist jedoch die native Dropbox und Box Integration. Statt eine separate App zu installieren sind diese beiden Dienste schon im OS integriert. Alles was ihr tun müsst: Eure Zugangsdaten einzugeben, den Filemanager berechtigen und schon könnt ihr im Anschluss aus dem Filemanager heraus auf eure Dropbox Daten zugreifen und diese mit der „Pin“-Funktion sogar offline verfügbar machen. Mehr zum Browser und File-Manager gibt es im Video unten.


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BBM-Video und Screensharing

Der BlackBerry Messenger wurde natürlich unter BlackBerry 10 nicht unberührt gelassen. Eines der „größten“ neuen Features ist dabei sicherlich die neue Funktion neben BBM-Voice Gesprächen auch Video-Calls zu führen. Als wäre das nicht genug, kann man innerhalb eines Video-Calls auch noch den Bildschirm des eigenen BlackBerry 10 Gerätes mit dem Gesprächspartner teilen. Wie das in der Realität aussieht könnt ihr im Video unten sehen. Die Einschränkung, lediglich über WiFi zu telefonieren wurde ebenfalls aufgehoben und so kann man mit einer Einstellung bestimmen, ob BBM-Video und Voice auch unterwegs verfügbar sein sollen. Natürlich ist dazu dann mindestens eine einigermaßen gute 3G Verbindung  mit entsprechendem Datentarif erforderlich. Sind diese Vorraussetzungen erfüllt, kann man Gespräche führen, die die Qualität von normalen Telefongesprächen weit übertreffen. Das Screensharing ist innerhalb eines Videocalls mit nur einem Klick aktiviert und schon kann man sich gemeinsam schnell eine Präsentation ansehen, oder wie in unsere Video das neue Spiel anschauen, von dem der Gegenüber so begeistert ist. Es gibt auch im BBM noch ein paar kleine Fehler wie z.B. die Gruppenbenachrichtigungen, die momentan nicht im HUB auftauchen. Alles in allem sieht der BBM aber um einiges aufpolierter aus und auch die Smilies haben eine Frischzellenkur erhalten. An dieser Stelle der Hinweis, dass man übrigens auch zwischen BlackBerry 10 Geräten und BlackBerry PlayBook’s Video-Calls einleiten kann.


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BlackBerry-Remember, Uhr und Kompass

Mit BlackBerry Remember beschert BlackBerry uns eine „Task“-App die sich gewaschen hat. Mehr noch, denn es handelt sich bei BB-Remember nicht nur um eine simple Todo-List Anwendung. Natürlich werden Aufgaben aus Outlook über ActiveSync hier problemlos synchronisiert, die App kann aber weitaus mehr. Praktisch von jeder Stelle im OS kann man Inhalte an BB-Remember senden, um diese dort zu organisieren oder mit Tags und Fristen zu versehen. Wie schon im Filemanager gibt es auch hier eine Integration mit einer bekannten Anwendung: Evernote. Unter Konten kann man unkompliziert sein vorhandenes Evernote Konto konfigurieren und bekommt im Anschluss alle Inhalte auf das BlackBerry 10 Gerät synchronisiert. Auch Inhalte, die auf dem Gerät in einem Evernote Notizbuch angelegt werden, werden automatisch übertragen.

Bei der Uhr- und Kompass-Anwendung sieht man, mit wie viel Liebe zum Detail, hier diesmal gearbeitet wurde. Auch wenn es sich „nur“ um die Uhren Anwendung mit Wecker, Stoppuhr, Weltzeituhr und Timer handelt, wurden diese hier unserer Meinung nach optisch besonders ansprechend gestaltet. Das Wecker stellen macht auf einmal Spaß, was die meisten ja wohl so nicht behaupten können. Der integrierte Nachtmodus regelt das Display des Z10 auf eine minimale Stufe, sodass gerade noch der orangene Stunden- und Minutenzeiger zu sehen ist. Zusätzlich werden in diesem Modus alle Benachrichtigungen deaktiviert.


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Virtuelle Tastatur und Sprachsteuerung

Tastatur Z10 vs Bold 9900

Tastatur Z10 vs Bold 9900

Zur virtuellen Tastatur ließe sich wohl beinahe ein eigenes Buch schreiben (oder zumindest über die Logik dahinter). Die Tastatur am Z10 schlägt euch Wörter immer auf dem nächsten sinnvollen Buchstaben vor, den ihr als nächsten womöglich tippen würdet. Tippt man also als erstes ein „H“, so wird einem über dem Buchstaben „A“ bereits das volle Wort „Hallo“ angezeigt. Mit einem kleinen Wisch nach oben kann man dieses nun blitzschnell in den Text einfügen. Die Tastatur am Z10 hat uns als eingefleischte Bold 9900 Fans bereits nach wenigen Tagen intensiver Nutzung vollends überzeugt. Je mehr man schreibt, umso genauer werden die Eingaben und das System dahinter passt sich immer mehr den eigenen Gewohnheiten an. Dabei werden nicht nur häufig verwendete Wörter gelernt, sonder auch intelligent die Druckpunkte der einzelnen Buchstaben unsichtbar angepasst, um die Genauigkeit noch zu erhöhen. Eine der Gesten, die wir im Video weiter unten noch vergessen haben zu erwähnen, ist z.B. die Geste zum Löschen von Wörtern. Dazu muss man nur von rechts nach links über die Tastatur wischen und schon wird man ungewünschte Wörter wieder los. Alle, die von euch noch ein wenig hin und her gerissen sind und die Entscheidung zum Z10 nur von der virtuellen Tastatur abhängig machen sei gesagt: Wagt den Schritt und probiert die Tastatur, ihr werdet nicht enttäuscht sein.

Ein Feature was in der Keynote zur Präsentation des BlackBerry Z10 im Grunde genommen nicht erwähnt wurde, ist die Sprachsteuerung. Diese ist – in nicht wirklich notwendigen Dingen, wie persönlichen Spielereien alá „Siri nenne mich Peter“ – nicht ganz so ausgereift wie die Konkurrenz, die wesentlichen Funktionen werden aber ohne Probleme abgedeckt. So kann man per Kommando einen neuen Kalendereintrag erstellen oder eine BBM, E-Mail o.ä. an einen Kontakt versenden. Auch Nebengeräusche werden erstaunlich gut gefiltert, sodass die Erkennung auch bei nicht jugendfreien Worten ziemlich gut ist.


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Das BlackBerry Z10 mit BlackBerry 10 in der Praxis

Bedienung

Wenn man BlackBerry OS7 gewohnt ist, muss man BlackBerry10 nicht unbedingt sofort lieben. Sollte man sich jedoch schon seit längerem zu Android oder iOS hingezogen fühlen, hat RIM an dieser Stelle die richtige Antwort parat. Das Gerät, im Zusammenspiel mit dem OS, ist einfach anders, als das, was wir bisher auf dem Markt gesehen haben. Das tastenlose Frontdesign bricht mit einigen Paradigmen – insbesondere aber – der gewohnte BlackBerry-User erkennt sein neues Betriebssystem nicht wieder. Umso erstaunlicher ist es, dass BlackBerry es geschafft hat, dass sich der geübte  legacy BlackBerry OS-Nutzer schon nach kurzer Zeit mit dem Betriebsystems vertraut fühlt. BlackBerry hatte im Vorfeld des Launch zum Z10 besonders den „hyper-connected“ User herausgestrichen. Die Zielgruppe bleibt damit in etwa die Gleiche, die auch bei den vorigen OS den Großteil der Käufer ausgemacht hat. Diese Zielgruppe erkennt man dem Betriebssystem nach dem ersten studieren der wichtigstens Gesten an. Alles im OS ist auf eine möglichst produktive Handhabung ausgelegt. Sei es ein informativer Lockscreen oder die bekannte L-Geste, um in den BlackBerry Hub zu gelangen. Es macht einfach Spaß das Gerät zu bedienen. Die besondere virtuelle Tastatur lässt die Ausrutscher von BlackBerry mit der nicht wirklich guten SurePress Technologie vergessen. Nunmehr ist jedoch eine sehr schnelle und weitestgehend fehlerfreie Eingabe von ganzen Texten möglich. Auch wer bisher voll auf die Hardware-Tastatur setzte, sollte die virtuelle Tastatur von BlackBerry einmal 2-3 Wochen ausprobieren. Erst dann entfaltet sie durch das Erkennen euer Tippgewohnheiten das wirkliches Potential. Vermissen wird der treue BlackBerry Anhänger einzig die vielen Einstellmöglichkeiten. Zur Zeit kann man z.B. weder die Länge oder die Anzahl von Vibrationen bei Benachrichtigungen variiert werden, noch arbeitet die Profilauswahl wirklich sinnvoll. Wer andere Plattformen gewohnt ist, wird sich an dieser Stelle die Frage stellen, was man denn mit Profilen wolle. Diese gibt es in dieser Form dort z.B. nicht, Stumm und Normal muss meist ausreichen.

Hyper-Connected?

Ein Wehrmutstropfen bleibt: die zur Zeit noch etwas schwache Integration von 3rd Party Apps in den BlackBerry HUB. Die Anwendungen, die vorhanden sind (wie z.B. Twitter, Facebook usw.), integrieren sich jedoch ziemlich gut, sodass ihr Benachrichtigungen in den Hub erhaltet, sobald euch z.B. jemand gementionend hat. Viele zusätzliche Anwendungen, die in der BlackBerry World verfügbar sind, unterstützen dieses Feature momentan noch nicht. Bestes Beispiel dabei ist die Nobex App, die Radio über das Internet abspielen kann. Über Nobex können auch Podcasts abonniert werden. Man erhält bei geschlossener App allerdings lediglich die Benachrichtigung, dass ein neuer Podcast vorhanden ist. Zum Download muss leider noch immer die Anwendung gestartet werden. Doch auch hier kommt die Gewohnheit des 9900 power users hervor, der sich einen automatischen Download im Hintergrund ohne weiteres Zutun wünschen würde. Für Nutzer anderer Plattformen könnte dies aber genauso gut für Schulterzucken sorgen. Das Gute an dieser Stelle ist nur der Ausblick, den uns BlackBerry geben kann. Hier wird bereits daran gearbeitet, dass Anwendungen im Hintergrund ohne Sichtbarkeit des Nutzers arbeiten können oder man auch Apps programmieren kann, die vollständig ohne Benutzeroberfläche auskommen und beispielsweise über die Systemeinstellungen konfiguriert werden.

Das integrierte Share-Framework bietet überdies eine gute Möglichkeit mit nur wenigen Aktionen Inhalte an die verschiedensten Anwendungen zu übergeben. Ihr wollt z.B. ein Bild an Twitter senden oder vielleicht in BB-Remember aufnehmen? Mit der Share-Aktion kein Problem. Auch Drittanbieter-Anwendungen können hier ihre Aktionen hinterlegen und so die Integration weiter fördern, so wie es viele alte BlackBerry-Hasen aus den vorigen Versionen kennen. Das Gefühl vom PlayBook, mit jeder App die geöffnet wurde in einer Art eigenen Welt zu leben ist mit BlackBerry 10 in jedem Falle verschwunden. Man hat bei der Verwendung nur selten das Gefühl im „Flow“ unterbrochen zu werden, da alles eine Art fließenden Übergang bildet.

Akkuleistung

BlackBerry Z10 schwarz, Innenleben

Bei unseren Tests zur Akkuleistung konnten wir feststellen, dass es einen Unterschied macht, ob eine Anwendung gerade als ActiveFrame ausgeführt wird oder nicht. Dieser ist nicht signifikant, aber spür- und messbar. Wie auch bei Vorgänger-Generationen drückt besonders die Verwendung von schnellen Datendiensten auf die Akkuleistung. Mit LTE wird dieses Problem noch weiter gesteigert, sodass man vor dem Hindergrund der Akkuleistung  maximal die Verwendung von 3G empfehlen kann. Hinzu kommt beim Z10 der größte Bildschirm, der je bei einem BlackBerry-Smartphone eingesetzt wurde. Dieser kann allerdings sehr dunkel geregelt werden. Ein spezieller Algorithmus sorgt dafür, dass die eingestellte Helligkeit immer konstant zum vorherrschenden Umgebungslicht gehalten wird. So kann das Z10 bei fast völliger Umgebungsdunkelheit das Display deutlich weiter herunterdimmen, als es z.B. ein Bold 9900 konnte. Auch dies schont den stark beanspruchten 1800mAh Akku. Er kann dem Z10 mit unserem Betriebsystem 10.0.10.32 zu Laufzeiten von 6-18 Stunden behelfen. Diese starke Divergenz bei den Laufzeiten findet seine Ursache in der Verwendung des Z10. Spielt man ein 3D Spiel auf dem Z10 pausenlos, könnte man unter Umständen auch die 3h Marke knacken, wohingegen man nur mit ein paar Anrufen und BBM mit stellenweiser Nutzung des Wifi auch auf 24 Stunden kommen kann. Somit ist eine allgemeine Aussage zur Betriebszeit des Z10  pauschal nicht möglich. Die Gesetze der Laufzeiten älterer BlackBerry werden jedoch in jedem Fall nicht mehr gelten. Früher konnte man keine 3D-Games spielen, nicht rasend schnell und gestochen scharf im Internet browsen. Früher nahm auch die Verbreitung von BlackBerry Smartphones ab…

Somit bleibt der Vergleich, dass das Z10 zwar nicht den Akkuverbrauch eines 1L 3-Zylinder Motor aufweist,  sich jedoch als halbwegs öffentlichkeitstauglicher 3L 6-Zylinder präsentieren kann. Lässt man das Gerät – quasi wie von alleine – in Ruhe fahren, sind konkurrenzfähige Laufzeiten möglich. Drückt man auf der linken Spur aber das Pedal bis zum Anschlag färbt sich die Akkuanzeige schneller rot, als einem lieb ist.

Mit Sicherheit kann das Gerät keine neuen Rekorde bei der Laufzeit aufstellen, man weiß allerdings zu jeder Zeit, wie sich das aktuelle Anwendungszenario auf die Laufzeit ausgewirkt hat. Zum Schluss muss man sich bei einem leeren Akku um 14 Uhr die Frage stellen, ob es wirklich notwendig war eine Stunde zu spielen, noch eine weitere auf Youtube zu surfen und daraufhin noch ein paar BBM Video Calls zu tätigen. Die Akkulaufzeit wird mit weiterer Verwendung des Geräts immer besser. Zur Inbetriebnahme scannt das Gerät erst einmal dauerhaft eure Speicherkarte, indexiert Dateien und E-Mails und beschäftigt damit die CPU immer noch ganz ordentlich. Zudem ist der Akku erst nach ca. seinem 10.  Ladezyklus im Besitz seiner vollen Kräfte. Poweruser sollten dennoch im Zweifel das Chargerbundle in greifbarer Nähe haben…

BlackBerry World

Für die maximale CPU-Auslastung benötigt man natürlich entsprechende Apps. Über 70.000 finden sich davon in der BlackBerry World wieder, davon bereits auch viele 3D-Games, Portierungen von PlayBook, iOS und Android Spielen. Natürlich sind auch wieder viele Anwendungen dabei, die in der Android-VM ausgeführt werden. Zwar ermöglicht uns BlackBerry so, auch Anwendungen zu nutzen, die wir sonst vielleicht nicht auf BlackBerry 10 gesehen hätten, nur merkt man den Anwendungen meist an, dass sie nicht für BlackBerry10 geschrieben wurden. Dass es auch viele tolle Anwendungen geben soll, möchte BlackBerry mit dem Built for BlackBerry Programm forcieren. Anwendungen müssen dabei besondere Kriterien erfüllen, um ein kleines BlackBerry Logo an das App-Icon zu bekommen, damit man die Anwendung auch in der BlackBerry World erkennen kann. Auch mit 3G kann die BlackBerry World einwandfrei genutzt werden, nur die Datenoption wird euch früher oder später bei vielen Downloads einen Strich durch die Rechnung machen. Bei Downloads über 50MB wird automatisch eine WLAN Verbindung erforderlich.

und WhatsApp/Skype?

WhatsApps auf dem BlackBerry Z10

WhatsApp auf dem BlackBerry Z10

WhatsApp wurde bereits mehrfach als kommende Anwendung angekündigt, dennoch ist sie in der BlackBerry World noch nicht verfügbar. Nichtsdestotrotz gibt es bereits heute eine Möglichkeit WhatsApp auf dem Z10 zu nutzen. Sobald der Android Port einmal installiert ist, kann man in bereits geöffneten Chats Kontakt aufnehmen. Da das Adressbuch mit dieser Version nicht verbunden werden kann, sieht man keine Namen und muss sich anchatten lassen, kann also nicht selbst den Chat starten. Da man in der Regel aber nicht die Chatpartner jeden Tag wechselt, funktioniert dieser Work-around rudimentär – aber er funktioniert. Skype/Microsoft hat ebenfalls bestätigt, dass es eine Version für BlackBerry 10 geben wird. Momentan wird mit Hochdruck an einer speziell angepassten Variante der Android-Skype Version gearbeitet, um diese zeitnah auf die Platform zu bringen.

Dateizugriff

Die mit der Kamera gemachten Bilder sind sehr schnell auch auf eurem Rechner verfügbar, sollte sich das Z10 im gleichen WLAN befinden. In diesem Fall könnt ihr das WiFi-Sharing von Dateien aktivieren und beispielsweise auch die Geräteordner als Netzlaufwerk verbinden. Nach Eingabe des Gerätepassworts kann man mit verträglichen Geschwindigkeiten von rund 3MB/s die Dateien kabellos abrufen und natürlich auch neue Dateien auf das Z10 schieben. Mit dem Launch von BlackBerry 10 hat uns BlackBerry für PC und Mac zudem ein neues Synchronisationswerkzeug an die Hand gegeben. BlackBerry Link ersetzt ab BlackBerry 10 den Desktop Manager, besitzt ein frisches Design und kann Dateien ebenfalls kabellos synchronisieren. BlackBerry Link werden wir uns in einem gesonderten Beitrag widmen. Für alle, die ihr Outlook o.ä. gerne per Kabel manuell synchronisieren möchten: BlackBerry hat ein Update bestätigt, mit dem auch dies in Zukunft wieder möglich sein wird.

Um Speicherplatz in eurem Z10 müsst ihr euch erstmal keine Sorgen machen. Das Z10 erkennt zuverlässig auch microSDXC Karten mit bis zu 64GB sofern die Karte direkt im Gerät formatiert wird und bietet damit mit insgesamt bis zu 77GB freiem Bruttospeicherplatz ausreichend Raum für eure Apps, Bilder, Musik und Videos.

Verfügbarkeit

Das BlackBerry Z10 ist in Deutschland ab Anfang/Mitte März bei den größten Online-Versendern verfügbar. Die Preise beginnen zur Zeit ab knapp 599€, was in Betrachtung der Konkurrenz z.B. eines Samsung Galaxy S3 für 440€ doch ziemlich hoch erscheint. Wir gehen davon aus, dass der Preis des Geräts bei entsprechender Verfügbarkeit auf rund 550€ sinken wird und empfehlen euch, nicht jetzt direkt vorzubestellen. Auch die wichtigsten deutschen Mobilfunkprovider haben das Gerät mittlerweile angekündigt. Als erster möchte Vodafone das Gerät in seinen Shops in die Auslage bringen. Das Gerät wird wohl am 28.02. oder 01.03. in Vodafone Shops und online verfügbar sein. Ohne Vertrag wird es bei Vodafone 599,90€ kosten und in Verbindung mit einem RED Tarif ab 49,90€ Zuzahlung erfordern. Welcher RED Tarif genau, das bleibt bisher offen, sollte es das Z10 für 49,90€ zu einem RED M geben dann wäre das ziemlich gut. Wir vermuten allerdings, dass dieser Preis eher für einen der größeren RED Tarife gilt. Bei anderen Mobilfunkanbietern wie  o2 und Mobilcom Debitel wird das Z10 ebenfalls im Laufe der nächsten Wochen verfügbar sein. Die Telekom konnte dem natürlich nicht tatenlos zusehen und hat nun auch angekündigt, das Z10 mit ins Portfolio aufnehmen zu wollen. Dort wird das Z10 aber erst im April erscheinen, da man mit BlackBerry noch über die entgangenen Erträge rund um die wohl auch bei Telekom entfallende BlackBerry-Option diskutieren wollte.


BlackBerry Option

Viele Gerüchte rankten sich um die BlackBerry Option, als Thorsten Heins ankündigte, eine Neustrukturierung der Gebühren für die Nutzung von BlackBerry-Diensten durchführen zu wollen. Leicht hat es sich BlackBerry dabei auch nicht gemacht, denn noch steht eine allgemein gültige Aussage im Raum. Vodafone Deutschland hat dagegen angekündigt, dass keine Option mehr für den Betrieb des BlackBerry Z10 notwendig wäre. Auf die Aussage der Telekom darf man noch gespannt sein, auch wenn man sich dabei wohl an Vodafone orientieren wird. Schlussendlich hängt es an den Netzprovidern, die noch immer gut an der BlackBerry-Option verdient hatten, diese nun quasi kostenlos anzubieten, auch wenn womöglich noch immer Bereitstellungskosten an BlackBerry gezahlt werden. Eine Nachfrage beim Netzanbieter eures Vertrauens kann also nicht schaden. Im Zweifel wird das Z10 aber ziemlich sicher überall ohne extra Option funktionieren, sodass man quasi davon sprechen kann, dass keine BlackBerry Option für BlackBerry 10 erforderlich sein wird.

Fazit – tl;dr

Man könnte noch tausend weitere Worte zu diesem Gerät verlieren. Man will es nicht, denn die Zeit ist reif, jeder BlackBerry-Jünger muss es einfach kaufen. Punkt. Wir haben den Versuch gewagt, nach einer Woche Z10 wieder ein 9900 in die Hand zu nehmen, dieses Gefühl ist wirklich verstörend. Ehrfürchtig schauen wir auf die Zeit mit dem treuen Begleiter zurück, dürfen aber feststellen, dass das Z10 einfach alles besser kann. Es macht unheimlich Spaß, mit dem Gerät zu agieren, viele Funktionen und Ideen überzeugen schon jetzt und werden auch mit weiteren Betriebsstemsupdates noch besser werden. Das Gehäuse gefällt, auch wenn nicht die vermeintlich hochwertigsten Materialen verwendet wurden. Insgesamt hat BlackBerry gezeigt, dass man wieder etwas zu bieten hat. Auch Nutzer bisheriger Plattformen sollten sich das Z10 ganz genau anschauen, denn es kann vieles sehr gut, was andere Plattformen vielleicht nur gut können. Kommen jetzt noch mehr Schlüsselanwendungen auf die Plattform, wird man BlackBerry wieder als wahren Player im Smartphonemarkt respektieren. Auch eingefleischten BlackBerry Hardware-Tastatur Fans können wir nur empfehlen wenigstens einige Tage mit der virtuellen Tastatur zu verbringen. Ihr werdet nicht enttäuscht werden. Wir sind waren beide absolute Fans der physischen Tastatur und auch wir sind nach wenigen Tagen bereits beste Freunde mit der BlackBerry 10 Tastatur auf dem Z10.

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