Auf der Mitgliederversammlung am vergangenen Donnerstag erklärte Thorsten Heins den Aktionären neben den zahlreichen Details rund um die Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal auch die Tatsache, dass RIM mit dem Start von BlackBerry eine Neuordnung der Tarifstruktur bei der BlackBerry Option anstrebt.

Die genauen Details werden dabei zum Start von BlackBerry10 bekannt gegeben, eines ist nur schon jetzt klar: Die Gebühren für den privaten Endkunden, die RIM dem jeweiligen Netzprovider in Rechnung stellt, sollen massiv reduziert werden. Heins möchte vielmehr RIM als klaren Anführer im enterprise Markt positionieren und dabei ein Modell mit verschiedenen Service-Leveln und entsprechenden Gebühren anbieten. Insgesamt möchte man jetzt deutlich mehr Geld mit Geräten verdienen. Enterprise-Kunden werden weiterhin auch für die Nutzung des BlackBerry Enterprise Servers zahlen müssen, neu dazu kommen wird allerdings die Staffelung der Gebühren nach Supportnutzung und weiteren noch unbekannten Kriterien.

Die Börse reagierte sehr nervös auf die Ankündigung von Heins und ließ die Aktie nach einem kurzen Aufwind durch die relativ guten Zahlen aus Q3 direkt um 22,7% einbrechen.  Gerade durch den schleppenden Verkauf der Endgeräte stiegen die Einnahmen durch Servicegebühren von 16% im Vorjahr auf 36% in diesem Quartal, so sehen die Anleger nun ein großes Standbein von RIM finanziell gefährdet.

 

RIM 21.12.

Das RIM die genauen Details zum Preismodell noch nicht bekannt gegeben hat, sieht Pacific Crest Securities Analyst James Faucette als Vorteil für die Anleger. RIM werde sich demnach noch mit den Providern in Verhandlungen befinden, um ein Preismodell zwischen BlackBerry 7 und 10 Nutzern auszuhandeln, was für ihn bedeutet, dass die Servicegebühren zum Teil auch für BlackBerry 10 Privatkunden erhalten bleiben.

Interessant war auch die Aussage von Heins, dass er die Möglichkeit sehe, mit dem BBM eine zusätzliche Service-Pauschale erheben zu können. Auf der einen Seite könnte dies eine Deklarationsmöglichkeit für die privaten Nutzer sein, immer noch eine Gebühr zahlen zu müssen, allerdings dann spezifiziert auf den BBM. Eine andere Möglichkeit ist die immer wieder gemutmaßte Veröffentlichung von BBM für andere Plattformen wie android oder iOS.

Auch in diesem Fall wissen wir leider wohl erst am 30.01. genaueres.

 

Quellen: marketwatch.com, wsj, seekingsalpha.com